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Vollansicht des PSYNDEX Tests-Dokuments: Satzergänzungstest zu Einstellungen zu Sterben, Tod und Danach | ||
PSYNDEX Tests-Dokument: 9003495 | ||
SESTD - Satzergänzungstest zu Einstellungen zu Sterben, Tod und Danach (PSYNDEX Tests Review) | ||
Sentence Completion Test for Attitudes towards Dying, Death and the Hereafter/zpid | ||
Klug, A. | ||
(1997). Einstellungen zu Sterben, Tod und Danach. Aachen: Verlag Mainz. Online im Internet: https://www.testarchiv.eu/de/test/9003495 | ||
Bezugsquelle: Das Verfahren ist im Open Test Archive des ZPID enthalten und steht unter der Creative Commons-Lizenz "Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung" (CC BY-NC-ND); E-Mail: testarchiv@leibniz-psychology.org; URL: https://www.testarchiv.eu/; Stand: 01.05.2025. Anmerkung: Das Verfahren wurde 1999 in das Testarchiv des ZPID aufgenommen. Nachweis im Testarchiv: Klug, A. (1999). SESTD. Satzergänzungstest zu Einstellungen zu Sterben, Tod und Danach [Verfahrensdokumentation aus PSYNDEX Tests-Nr. 9003495 und Fragebogen]. In Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID) (Hrsg.), Elektronisches Testarchiv. Trier: ZPID. | ||
Adresse(n): o Dr. Andreas Klug, Klug Paul + Partner Advanced Management Diagnostics, Angerstraße 25, D-45134 Essen ; E-Mail: klug@klugpaul.de ; URL: http://www.klug-md.de/seiten/Andreas_Klug.htm ; Stand: 2.11.2021 | ||
AbstractDiagnostische Zielsetzung:Mit dem Satzergänzungstest lassen sich Einstellungen zum Lebensende erfassen, wobei der Proband über einen großen Spielraum bei seinen Antworten verfügt und so eigene Gedanken, Bedeutungen und Emotionen projektiv äußern kann. Das Verfahren eignet sich besonders für qualitative Analysen, z. B. um zu erkunden, ob verschiedene Gruppen verschiedene Vorstellungen und Emotionen zu Sterben, Tod und Danach haben.
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Testkonzept | ||
Theoretischer HintergrundMit dem Satzergänzungstest zu Einstellungen zu Sterben, Tod und Danach (SESTD) werden analog zum Fragebogen zu Einstellungen zu Sterben, Tod und Danach (FESTD; siehe PSYNDEX Tests-Nr. 9003494) Einstellungen zum Lebensende erfasst. Der Übergang vom Leben ins Jenseits wird als ein Prozess verstanden, der in drei Elemente eingeteilt wird. Das Sterben ist ein Prozess, der vor dem Tod liegt und die letzte Phase des Lebens bildet. Seine zeitliche Ausdehnung ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Der Tod ist ein Moment, das am Ende des Lebens und auch des Sterbens liegt. Das Danach kommt nach dem Tod. Es ist ansonsten genauso unbestimmt wie eine Existenz des Menschen vor seiner Embryonalphase. Für diese Dreiteilung spricht u.a., dass die meisten Religionen den Tod als Zwischenzustand sehen. Dieser liegt nach dem Leben und vor einer neuen Existenzform, sei diese nun ein Leben in einem neuen Körper auf Erden oder ein Leben im Jenseits. Auch beim Eintritt ins Leben ist eine Dreiteilung üblich. Der Tod ist hier mit dem Moment der Geburt vergleichbar. Und wie man zur Embryonalphase, zur Geburt und zum Leben unterschiedliche Einstellungen haben kann, so kann man dies auch zum Vorgang des Sterbens, zum Moment des Todes und zu der Zeit "Danach".Mit den 20 Satzanfängen des SESTD sollen entsprechend dem Dreikomponentenmodell der Einstellung (Katz & Stotland, 1959; Rosenberg & Hovland, 1963) kognitive, emotionale und Verhaltensaspekte provoziert werden. Die generelle Differenzierbarkeit der drei Komponenten ist bislang nicht eindeutig geklärt und wird in Frage gestellt (Six & Schäfer, 1985). Ihr Wert zeigt sich aber ganz pragmatisch, wenn beispielsweise die Elemente der Einstellung zu Objekten, wie hier zu Sterben, Tod und Danach, umfassend abgebildet werden sollen. | ||
TestaufbauDie Probanden erhalten nach einer Instruktion das Fragebogenformular mit 20 Satzanfängen und sollen die Satzanfänge ergänzen. Die Satzanfänge sind nach den drei Bereichen Sterben, Tod und Danach geordnet. Mit dem ersten Satzanfang wird jeweils eine Definition erfragt ("Das Sterben ist ..."). Der zweite Satzanfang soll jeweils die Äußerung von Erwartungen provozieren ("Im Moment des Todes erwarte ich ..."). Die Satzanfänge eins und zwei beziehen sich somit auf kognitive Einstellungsaspekte. Der dritte Satzanfang erfasst jeweils die emotionalen Reaktionen allgemein ("Wenn ich an das, was nach meinem Tod kommt denke, fühle ich ..."). Der vierte Satzanfang soll jeweils die Äußerung speziell von Befürchtungen, also eines spezifischen emotionalen Aspektes, auslösen ("Ich fürchte beim Sterben ..."). Der fünfte Satzanfang soll jeweils die Äußerung von Idealvorstellungen und Wünschen provozieren ("Im Moment des Todes möchte ich ..."). Hier können auch eigenes Verhalten bzw. Verhaltensabsichten geäußert werden. Damit sind in den Satzanfängen kognitive, affektive und behaviorale Einstellungsaspekte repräsentiert (vgl. Einteilung von Rosenberg & Hovland, 1963). Diese Struktur wurde ergänzt: Der jeweils sechste Satzanfang bezieht sich auf die vermuteten Einstellungen anderer Menschen ("Für die meisten Menschen bedeutet das, was nach dem Tod kommt ..."). Hier können natürlich auch eigene Reaktionen geäußert werden, die man sich womöglich selbst nicht zugesteht, aber auf andere Menschen projiziert. Zwei weitere Satzanfänge repräsentieren eine bedeutsame Nebenperspektive, indem sie Reaktionen auf Sterbende und Tote hervorrufen ("In Gegenwart eines Sterbenden fühle ich ..."; "In Gegenwart eines Toten fühle ich ..."). Sterbende und Tote können auch an das eigene Sterben und den eigenen Tod erinnern und es ist zu erwarten, dass sich in der Einstellung zu ihnen sehr stark die eigenen todesbezogenen Einstellungen widerspiegeln. | ||
AuswertungsmodusDie Auswertung erfolgt rein deskriptiv. Ergänzend kann die Häufigkeit positiver, neutraler und negativer Ergänzungen ausgezählt werden. | ||
AuswertungshilfenSpezielle Auswertungshilfen sind nicht notwendig. | ||
AuswertungszeitIn 5 Minuten bekommt man einen Überblick über die Antworten. | ||
ItembeispieleDas Sterben ist ... (Sterben)Im Moment des Todes erwarte ich ... (Tod) Wenn ich an das, was nach meinem Tod kommt denke, fühle ich ... (Nach dem Tod) | ||
Alle ItemsFragebogen zum Sterben, zum Tod und zum "Danach"SESTD Auf den nächsten zwei Seiten finden Sie eine Reihe von Satzanfängen, die sich auf das Sterben, den Tod und das "Danach" beziehen. Das Sterben ist ein Prozess, der vor dem Tod liegt und die letzte Phase des Lebens bildet. Seine zeitliche Ausdehnung ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich (in der Abbildung nimmt das Sterben aus Gründen der Deutlichkeit einen übergroßen Platz im Leben ein). Der Tod ist ein Moment, der am Ende des Lebens und auch des Sterbens liegt. Das Danach kommt nach dem Tod. Das Leben und sein Ende im Verlauf der Zeit (die Grafik kann nicht wiedergegeben werden) Bitte ergänzen Sie die Satzanfänge so wie es Ihrer Meinung entspricht. ---------------------------------------------------------------------- | ||
Durchführung | ||
TestformenDas Verfahren kann einzeln oder gruppenweise durchgeführt werden. | ||
AltersbereicheDer Test ist für Jugendliche und Erwachsene konzipiert. | ||
DurchführungszeitFür die Durchführung ist mit ca. 20-30 Minuten zu rechnen. | ||
MaterialNeben dem Fragebogen und Schreibwerkzeug sind keine weiteren Materialien erforderlich. | ||
InstruktionDem Fragebogen ist eine kurze Instruktion vorangestellt. Die Probanden werden mit der dreigeteilten Auffassung des Lebensendes und den Definitionen von Sterben, Tod und Danach vertraut gemacht. Je nach Messintention kann der Fragebogen mit oder ohne diese Definitionen vorgegeben werden. Anschließend werden die Probanden gebeten, die Satzanfänge zu ergänzen. | ||
DurchführungsvoraussetzungenDie Probanden können den Fragebogen selbständig bearbeiten. Für den Fall, dass starke Emotionen ausgelöst werden (z. B. Trauergefühle), sollte ihnen ein Ansprechpartner zur Verfügung stehen, der sie angemessen betreuen kann. Dies ist besonders dann notwendig, wenn Personen den Fragebogen beantworten, die in letzter Zeit eine nahestehende Person verloren haben oder aus anderen Gründen eine Auseinandersetzung mit dem Lebensende als belastend erleben. | ||
TestkonstruktionDas Verfahren wurde in der Tradition der Klassischen Satzergänzungsverfahren konstruiert (Hiltmann, 1971). Um die Iteminhalte zu bestimmen, wurden in Anlehnung an die Facettentheorie (Borg, 1986) die drei Elemente des Lebensendes mit den drei Elementen des Konzeptes Einstellung kombiniert und zu jeder möglichen Kombination Items formuliert. Ergänzt wurden Items zu verwandten Themen. | ||
Gütekriterien | ||
ObjektivitätAufgrund der schriftlichen Vorgabe kann das Verfahren Objektivität hinsichtlich seiner Durchführung in Anspruch nehmen. Eine über die Deskription der Antworten hinausgehende Auswertung (z. B. Schlüsse auf unbewusste Konflikte) ist bislang nicht vorgesehen. Für solche weiterreichenden Auswertungen ist daher auch nicht die Auswertungsobjektivität geprüft worden. | ||
ReliabilitätDie Reliabilität wurde noch nicht gesondert untersucht. | ||
ValiditätAus dem Vorgehen bei der Verfahrenskonstruktion lässt sich inhaltliche Validität ableiten. | ||
NormierungEine Normierung ist bislang nicht erfolgt. | ||
AnwendungsmöglichkeitenDie Satzergänzungsitems lassen dem Probanden einen großen Spielraum bei seinen Antworten und ermöglichen durch ihre Offenheit, eigene Gedanken, Bedeutungen und Emotionen projektiv zu äußern. Sie sind daher besonders für qualitative Analysen geeignet, z. B. um zu erkunden, ob verschiedene Gruppen verschiedene Vorstellungen und Emotionen zu Sterben, Tod und Danach haben. | ||
BewertungDas Verfahren kann noch weiterentwickelt werden. Neben Studien zu seiner Güte wäre die Entwicklung eines detaillierten Kategoriensystems zur Kategorisierung der Antworten wünschenswert. Ein solches Kategoriensystem würde die Auswertung auch größerer Mengen von Antworten von großen Probandengruppen erleichtern. | ||
Literatur
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Autorenbeschreibung: Andreas Klug (07.02.1998) | ||
APA-Schlagworte/PSYNDEX Terms: | Classical Test Theory; Sentence Completion Tests; Attitude Measures; Clinical Psychology; Cognitions; Emotional States; Behavior; Death and Dying; Death Anxiety; Death Attitudes; Death Education Klassische Testtheorie; Satzergänzungstests; Einstellungsmessverfahren; Klinische Psychologie; Kognitionen (Denkinhalte); Emotionale Zustände; Verhalten; Tod und Sterben; Todesangst; Einstellungen zum Tod; Sterbevorbereitung | |
weitere Schlagworte: | 1997; 1999 (Open Test Archive); Open Access; Thanatopsychologie; 20 Items; Bereiche: 1 Sterben, 2 Tod, 3 Danach | |
Klassifikation: | Persönlichkeitstests; Motivation und Emotion Sonstige Einstellungstests 7.99 | |
Anwendungstyp: | Research (Tests) | |
Art der Publikation: | Test; Electronic Resources (90; 94) | |
Sprache: | German | |
Land: | Germany | |
Publikationsjahr: | 1997 | |
Änderungsdatum: | 201604 | |
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