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Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit

 PSYNDEX Tests-Dokument: 9004264
 

ICF - Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (PSYNDEX Tests Review)

 

International Classification of Functioning, Disability and Health (WHO, 2001) - German version/author
Synonym(e): Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit und Behinderung; ICIDH-2

 World Health Organization (WHO). (Ed.).
 (2001). Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) (Entwurf der revidierten Deutschen Fassung Deutschland, Österreich, deutschsprachige Schweiz. Koordination: Michael F. Schuntermann, Frankfurt am Main). Geneva: WHO, Assessment, Classification and Epidemiology Group.

 Bezugsquelle: Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI), Waisenhausgasse 36-38a, D-50676 Köln; E-Mail: helpdesk@dimdi.de; URL: http://www.dimdi.de/; Stand: 1.7.2009; World Health Organization (WHO), Marketing and Dissemination, CH-1211 Geneva 27, Switzerland.
Anmerkung: Die ICIDH-2 wurde unter dem Titel International Classification of Functioning, Disability and Health mit der Abkürzung ICF im Mai 2001 von der Vollversammlung der WHO verabschiedet. DIMDI ist Herausgeber der deutschsprachigen Fassung der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit. Das DIMDI hat die Klassifikation auf den Internetseiten kostenfrei zum Download und in Buchform veröffentlicht. Das Copyright für die deutsche Übersetzung der ICF liegt bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO)

 Adresse(n): o PD Dr. rer. pol. Michael F. Schuntermann, Deutsche Rentenversicherung, Ruhrstraße 2, D-10709 Berlin ; E-Mail: michael.schuntermann@drv-bund.de ; Stand: 14.4.2008
o Dr Tevfik Bedirhan Üstün, World Health Organization, 20 Avenue Appia, CH-1211 Geneva, SCHWEIZ ; E-Mail: ustunb@who.int ; Stand: 8.8.2008
 
WWW-Informationen:
 

Abstract

Diagnostische Zielsetzung:
Die ICF klassifiziert den Gesundheitszustand und mit Gesundheit zusammenhängende Zustände einer Person. Sie ergänzt damit die ICD-10, die der Klassifikation von Krankheiten dient. Zur Beschreibung werden verschiedene Domänen der Gesundheit (Funktionsbereiche) sowie mit Gesundheit zusammenhängende Domänen herangezogen und in einen Zusammenhang mit Umwelt- und personbezogenen Faktoren gebracht. Die ICF stellt kein Assessment-Verfahren dar, sondern eine konzeptionelle Grundlage für sozial- und gesundheitspolitische Maßnahmen sowie für die Entwicklung diagnostischer Instrumente, die in der Forschung, Individualdiagnostik, Planung und Evaluation von Interventionsmaßnahmen und der Dokumentation von Behandlungsmaßnahmen Verwendung finden können.


Aufbau:
Die ICF setzt sich aus zwei Teilen mit insgesamt vier Komponenten zusammen: (1) Funktionsfähigkeit und Behinderung und (2) Kontextfaktoren. Teil (1) schließt die Komponenten "Körperfunktionen und -strukturen" sowie "Aktivitäten und Partizipation [Teilhabe]" ein. Teil (2) beinhaltet die Komponenten "Umweltfaktoren" und "Personbezogene Faktoren" (letztere werden jedoch bislang nicht klassifiziert). Den vier Komponenten sind sog. "Konstrukte" untergeordnet. Teil (1) beinhaltet die vier Konstrukte "Körperfunktionen", "Körperstrukturen", "Leistungsfähigkeit" und "Leistung". Zu Teil (2) gehört das Konstrukt "Förderfaktoren und Barrieren" (Umweltfaktoren). Jede Komponente enthält verschiedene Kategorien, die als "Items" der ICF (ICF-Kodes) bezeichnet werden. Die Items sind mit alphanumerischen Codes benannt. Mit einem Buchstaben wird die betrachtete Hauptkategorie gekennzeichnet, durch eine bis zu fünfstellige Ziffer die spezifische Funktion, Struktur oder Aktivität resp. der Umweltfaktor. Die erste Ziffer steht für die Hauptkategorien der vier Komponenten ("Körperfunktionen": 8 Hauptkategorien; "Körperstrukturen": 8 Hauptkategorien; "Aktivitäten und Partizipation": 9 Hauptkategorien; "Umweltfaktoren": 5 Hauptkategorien). Die Items sind auf einem bis maximal fünf Merkmalen zu beurteilen. Ein "Allgemeines Beurteilungsmerkmal" dient der Operationalisierung des Schweregrads eines Problems (Funktionseinbuße, Schädigung, Störung der Leistung resp. Leistungsfähigkeit, Umweltfaktor) auf einer fünfstufigen Ratingskala. Als weitere Beurteilungsmerkmale fungieren die Art der Schädigung von Körperstrukturen (fünfstufige Ratingskala)und die Lokalisation der Schädigung von Körperstrukturen (10 Antwortkategorien).


Grundlagen und Konstruktion:
Bei der ICF handelt es sich um die Nachfolgerin der International Classification of Impairments, Disabilities and Handicaps (ICIDH) von 1980. An die Stelle des Krankheitsfolgenmodells der ICIDH trat ein bio-psycho-soziales Modell der Komponenten von Krankheit und Gesundheit, in dessen Mittelpunkt das Konzept der funktionalen Gesundheit ("Funktionsfähigkeit") steht. Eine "Behinderung" (verstanden als Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit) ergibt sich aus der dynamischen Interaktion zwischen Gesundheitsproblemen einer Person (z.B. Krankheiten, Verletzungen) und Kontextfaktoren, d.h. Merkmalen der materiellen, sozialen und einstellungsbezogenen Umwelt) sowie Personfaktoren, die jeweils fördernden oder beeinträchtigenden Einfluss auf Aktivitäten einer Person und ihre Teilhabe am Alltagsleben (Partizipation) haben können. Die Revision der ICIDH wurde im Rahmen der internationalen Kooperation von Expertengremien vorgenommen und durch die Befunde aus Feldversuchen in mehr als 50 Ländern verfeinert. Aus den Ergebnissen wurde Ende 2000 der "Vorläufige Entwurf der ICIDH-2" entwickelt. Mit der Verabschiedung am 22. Mai 2001 wurden die Bezeichnung International Classification of Functioning, Disability and Health und die Abkürzung ICF festgelegt.


Empirische Prüfung und Gütekriterien:
Das Verfahren besitzt inhaltlich-logische Validität. Für die ICF liegen bisher kaum empirische Untersuchungen vor, die Rückschlüsse auf die Objektivität, Reliabilität und Validität der Klassifikation zulassen. Eine Normierung der ICF wurde nicht durchgeführt.

 

Testkonzept

 

Theoretischer Hintergrund

Bei der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) handelt es sich um ein Klassifikationssystem, mit dem die Situation von Personen auf der Grundlage eines einheitlichen Beschreibungsrahmens charakterisiert wird, der sich auf Gesundheit und mit Gesundheit zusammenhängende Zustände bezieht. Sie klassifiziert also die (sozialen) Folgen von Krankheiten und Gesundheitsproblemen und ergänzt damit die ICD-10, die der Klassifikation von Gesundheitsproblemen dient. Das System verfolgt die folgenden miteinander zusammenhängenden Ziele (DIMDI, 2005, S. 11):
(1) Schaffung einer wissenschaftlichen Grundlage für das Verstehen und das Studium des Gesundheitszustands und der mit Gesundheit zusammenhängenden Zustände, der Ergebnisse und der Determinanten;
(2) Bereitstellung einer gemeinsamen Sprache, um die Kommunikation zwischen verschiedenen Benutzern, wie Fachleuten im Gesundheitswesen, Forschern, Politikern und der Öffentlichkeit, einschließlich Menschen mit Behinderungen, zu verbessern;
(3) Ermöglichung von Datenvergleichen zwischen Ländern, Disziplinen im Gesundheitswesen, Gesundheitsdiensten sowie im Zeitverlauf;
(4) Bereitstellung eines systematischen Verschlüsselungssystems für Gesundheitsinformationssysteme.
Die ICF stützt sich auf ein bio-psycho-soziales Modell der Komponenten von Krankheit und Gesundheit. Im Mittelpunkt steht das Konzept der funktionalen Gesundheit ("Funktionsfähigkeit"; DIMDI, 2005, S. 4): "Eine Person ist funktional gesund, wenn - vor dem Hintergrund ihrer Kontextfaktoren -
1. ihre körperlichen Funktionen (einschließlich des mentalen Bereichs) und Körperstrukturen denen eines gesunden Menschen entsprechen (Konzepte der Körperfunktionen und -strukturen),
2. sie all das tut oder tun kann, was von einem Menschen ohne Gesundheitsproblem (ICD) erwartet wird (Konzept der Aktivitäten),
3. sie ihr Dasein in allen Lebensbereichen, die ihr wichtig sind, in der Weise und dem Umfang entfalten kann, wie es von einem Menschen ohne gesundheitsbedingte Beeinträchtigung der Körperfunktionen oder -strukturen oder der Aktivitäten erwartet wird (Konzept der Partizipation [Teilhabe] an Lebensbereichen)."
Den Gegenpol bildet der Begriff der "Behinderung"; er bezeichnet jede Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit eines Menschen. Diese ergibt sich dem Grundmodell der ICF zufolge aus der dynamischen Interaktion zwischen Gesundheitsproblemen einer Person (z.B. Krankheiten, Verletzungen) und Kontextfaktoren. Zu den Kontextfaktoren gehören Umweltmerkmale (d.h. Merkmale der materiellen, sozialen und einstellungsbezogenen Welt), die fördernden oder beeinträchtigenden Einfluss auf Aktivitäten einer Person und ihre Teilhabe (Partizipation) haben. Als weitere Kontextfaktoren werden Personfaktoren erwähnt; diese werden jedoch in der ICF nicht klassifiziert. Zu ihnen werden z.B. Alter, Geschlecht, Lebensstil, Fitness, sozialer Hintergrund, Bildung/Ausbildung, Beruf und genetische Prädisposition gerechnet.
Die ICF ist sowohl defizit- als auch ressourcenorientiert angelegt: Es können einerseits Probleme einer Person aufgezeigt werden, z.B. Schädigungen bestimmter Körperfunktionen und -strukturen und Beeinträchtigungen der Aktivität oder der Partizipation, zusammengefasst unter dem Oberbegriff Behinderung. Andererseits können nicht-problematische Aspekte des Gesundheitszustands und der mit Gesundheit zusammenhängenden Zustände aufgezeigt werden, die unter dem Oberbegriff Funktionsfähigkeit zusammengefasst sind. Die Klassifikation ist dadurch universell anwendbar, d.h. sie gilt keineswegs nur für Menschen mit Behinderung, sondern kann auf alle Menschen bezogen werden. Sie dient jedoch nicht der Klassifikation von Personen, sondern der Beschreibung ihrer Situation auf der Grundlage des beschriebenen Modells. Diese Beschreibungen beziehen sich stets auf einen spezifischen Zeitpunkt; die Klassifikation kann jedoch wiederholt werden, um Veränderungen abzubilden.
Die ICF kann selbst nicht als Erfassungs- oder Messinstrument herangezogen werden. Sie bildet stattdessen einen konzeptionellen und terminologischen Rahmen, in den bestehende Messinstrumente eingeordnet oder vor dessen Hintergrund neue Assessmentverfahren entwickelt werden können.
 

Testaufbau

Die ICF ist hierarchisch aufgebaut und setzt sich aus zwei Teilen zusammen: (1) "Funktionsfähigkeit und Behinderung" und (2) "Kontextfaktoren", die jeweils zwei Komponenten umfassen. Teil (1) schließt die Komponenten "Körperfunktionen und -strukturen" sowie "Aktivitäten und Partizipation [Teilhabe]" ein. Teil (2) beinhaltet die Komponenten "Umweltfaktoren" und "Personbezogene Faktoren" (letztere wurden jedoch bislang nicht klassifiziert).
Den vier Komponenten sind sog. "Konstrukte" untergeordnet. Teil (1) beinhaltet die vier Konstrukte:
(a) "Änderung der Körperfunktionen" (physiologische Funktionen von Körpersystemen, einschließlich psychologischer Funktionen),
(b) "Änderung der Körperstrukturen" (anatomische Teile des Körpers wie Organe, Gliedmaßen und ihre Bestandteile),
(c) "Leistungsfähigkeit" (höchst mögliches Niveau der Funktionsfähigkeit, das ein Mensch in einer bestimmten Domäne zu einem bestimmten Zeitpunkt in einer einheitlichen oder Standardumwelt erreichen kann) und
(d) "Leistung" (tatsächliche Tätigkeiten eines Menschen in seiner gegenwärtigen, tatsächlichen Umwelt).
Zu Teil (2) gehört lediglich das Konstrukt "Förderfaktoren und Barrieren" (Umweltfaktoren, die Einfluss auf alle Komponenten der Funktionsfähigkeit und Behinderung besitzen).
Jede Komponente enthält verschiedene Kategorien, die als "Items" der ICF (ICF-Kodes) bezeichnet und zur Kodierung verwendet werden. Die Items sind mit alphanumerischen Codes und einem kurzen verbalen Namen benannt; zusätzlich beinhalten sie eine Erläuterung (Beschreibung dessen, was unter dem Item zu verstehen ist) und - sofern erforderlich - Inklusionen (Beispiele, die unter das Item fallen; in der Langform als Items kodiert) und Exklusionen (Sachverhalte, die nicht unter das Item fallen und anderweitig zu kodieren sind).

Der alphanumerische Kode beginnt mit einem Buchstaben, der die betrachtete Hauptkategorie kennzeichnet: (1) Körperfunktionen ("b"), (2) Körperstrukturen ("s"), (3) Aktivitäten und Partizipation ("d"; "a", wenn ausschließlich Aktivitäten betrachtet werden, "p", wenn ausschließlich Partizipation betrachtet wird) sowie (4) Umweltfaktoren ("e"). Es schließt sich eine bis zu fünfstellige Ziffer an, welche die betrachtete Funktion, Struktur oder Aktivität resp. den Umweltfaktor abbildet. Die erste Ziffer steht für die Nummer des Kapitels und damit für die Hauptkategorie der Klassifikation:
(A) "Körperfunktionen": 8 Hauptkategorien (1 Mentale Funktionen, 2 Sinnesfunktionen und Schmerz, 3 Stimm- und Sprechfunktionen, 4 Funktionen des kardiovaskulären, hämatologischen, Immun- und Atmungssystems, 5 Funktionen des Verdauungs-, des Stoffwechsel- und des endokrinen Systems, 6 Funktionen des Urogenital- und reproduktiven Systems, 7 Neuromuskuloskeletale und bewegungsbezogene Funktionen, 8 Funktionen der Haut und der Hautanhangsgebilde).
(B) "Körperstrukturen": 8 Hauptkategorien (analog zu "Körperfunktionen": 1 Strukturen des Nervensystems, 2 Das Auge, das Ohr und mit diesen in Zusammenhang stehende Strukturen, 3 Strukturen, die an der Stimme und dem Sprechen beteiligt sind, 4 Strukturen des kardiovaskulären, des Immun- und des Atmungssystems, 5 Mit dem Verdauungs-, Stoffwechsel- und endokrinen System in Zusammenhang stehende Strukturen, 6 Mit dem Urogenital- und dem Reproduktionssystem im Zusammenhang stehende Strukturen, 7 Mit der Bewegung in Zusammenhang stehende Strukturen, 8 Strukturen der Haut und Hautanhangsgebilde).
(C) "Aktivitäten und Partizipation": 9 Hauptkategorien (1 Lernen und Wissensanwendung, 2 Allgemeine Aufgaben und Anforderungen, 3 Kommunikation, 4 Mobilität, 5 Selbstversorgung, 6 Häusliches Leben, 7 Interpersonelle Interaktionen und Beziehungen, 8 Bedeutende Lebensbereiche [z.B. Erziehung/Bildung, Arbeit und Beschäftigung], 9 Gemeinschafts-, soziales und staatsbürgerliches Leben).
(D) "Umweltfaktoren": 5 Hauptkategorien für Barrieren und Förderfaktoren (1 Produkte und Technologien, 2 Natürliche und vom Menschen veränderte Umwelt, 3 Unterstützung und Beziehungen, 4 Einstellungen, Werte und Überzeugungen anderer Personen und der Gesellschaft, 5 Dienste, Systeme und Handlungsgrundsätze).
Den Hauptkategorien sind auf der zweiten Ebene jeweils mehrere zweiziffrige Unterkategorien zugeordnet. Auf der ggf. vorhandenen dritten und vierten Ebene wird zur Kennzeichnung des Items jeweils eine Ziffer hinzugefügt.
Bei der Kodierung werden die Items mit jeweils mindestens einem Beurteilungsmerkmal kombiniert, welches das Gesundheitsniveau der beurteilten Person angibt. Die Kodierung erfolgt, indem dem alphanumerischen ICF-Kode ein Punkt angehängt und anschließend mit einer, zwei oder mehr Ziffern die Ausprägung des betrachteten Merkmals resp. der Merkmale angegeben wird. Den o.g. ICF-Komponenten sind ein bis maximal fünf Beurteilungsmerkmale zugeordnet (Schuntermann, 2005, S. 69 ff.), wobei das jeweils erste Beurteilungsmerkmal ("Allgemeines Beurteilungsmerkmal") den Schweregrad des Problems angibt und für alle Komponenten gleich ist.

(1) Körperfunktionen
1. Beurteilungsmerkmal: Ausmaß der Funktionseinschränkung:
xxx.0 nicht vorhanden (ohne, kein, unerheblich ...) 0-4 Prozent;
xxx.1 leicht ausgeprägt (schwach, gering ...) 5-24 Prozent;
xxx.2 mäßig ausgeprägt (mittel, ziemlich ...) 25-49 Prozent;
xxx.3 erheblich ausgeprägt (hoch, äußerst ...) 50-95 Prozent;
xxx.4 voll ausgeprägt (komplett, total ...) 96-100 Prozent;
xxx.8 nicht spezifiziert;
xxx.9 nicht anwendbar.
Für die Anwendung der Kodes 1, 2, 3 und 4 existieren in der ICF selbst keine standardisierten Operationalisierungen. Die Prozentangaben gelten für den Fall, dass ein kalibriertes Messinstrument mit Werten zwischen 0 und 100 Prozent vorliegt, mit dem die jeweilige Funktion, Struktur etc. operationalisiert wird (Schuntermann, 2005, S. 71). Eine Möglichkeit der Messung findet sich in der ICF-Checkliste (WHO, 2002); hier werden folgende Operationalisierungen angegeben (Schuntermann, 2005, S. 88):
0 - Kein Problem heißt, dass die Person keine Schwierigkeiten hat.
1 - Leichtes Problem heißt, dass eine Schwierigkeit weniger als 25 Prozent der Zeit mit einer Intensität vorliegt, die die Person tolerieren kann, und dass sie in den letzten 30 Tagen selten auftrat.
2 - Mäßiges Problem heißt, dass eine Schwierigkeit weniger als 50 Prozent der Zeit mit einer Intensität vorliegt, die die Person in ihrer täglichen Lebensführung stört, und das sie in den letzten 30 Tagen gelegentlich auftrat.
3 - Erhebliches Problem heißt, dass eine Schwierigkeit mehr als 50 Prozent der Zeit mit einer Intensität vorliegt, die die tägliche Lebensführung der Person teilweise unterbricht, und dass dies in den letzten 30 Tagen häufig auftrat.
4 - Vollständiges Problem heißt, dass eine Schwierigkeit mehr als 95 Prozent der Zeit mit einer Intensität vorliegt, die die tägliche Lebensführung der Person vollständig unterbricht, und sie täglich in den letzten 30 Tagen auftrat.

(2) Körperstrukturen
1. Beurteilungsmerkmal: Ausmaß des Strukturschadens (Kodierung wie (1) Körperfunktionen: 1. Beurteilungsmerkmal)
2. Beurteilungsmerkmal: Art der Schädigung von Körperstrukturen:
xxx.0 = keine Veränderung;
xxx.1 = nicht vorhanden;
xxx.2 = teilweise nicht vorhanden;
xxx.3 = zusätzlicher Teil;
xxx.4 = von der üblichen Form abweichend (aberrant);
xxx.5 = Diskontinuität;
xxx.6 = abweichende Lage;
xxx.7 = qualitative Strukturveränderung, einschließlich Ansammlung von Flüssigkeit;
xxx.8 = nicht spezifiziert;
xxx.9 = nicht anwendbar.
3. Beurteilungsmerkmal: Lokalisation der Schädigung von Körperstrukturen (Vorschlag; noch in Entwicklung)
0 mehr als eine Region;
1 rechts;
2 links;
3 beidseitig;
4 frontal;
5 dorsal;
6 proximal;
7 distal;
8 nicht spezifiziert;
9 nicht anwendbar.

(3) Aktivitäten/Teilhabe
1. Beurteilungsmerkmal: Beurteilung der Leistung (Kodierung wie 1 Körperfunktionen: 1. Beurteilungsmerkmal)
2. Beurteilungsmerkmal: Beurteilung der Leistungsfähigkeit ohne Assistenz (Kodierung wie 1. Beurteilungsmerkmal)
3. Beurteilungsmerkmal: Beurteilung der Leistungsfähigkeit mit Assistenz (Kodierung wie 1. Beurteilungsmerkmal)
4. Beurteilungsmerkmal: Beurteilung der Leistung ohne Assistenz (Kodierung wie 1. Beurteilungsmerkmal)
Schuntermann (2005, S. 72) nennt ein weiteres, noch in Entwicklung befindliches
5. Beurteilungsmerkmal: zusätzliche Beurteilung, subjektive Lebensqualität, Zufriedenheit.

(4) Umweltfaktoren (Barrieren und Förderfaktoren)
1. Beurteilungsmerkmal: Ausmaß der Barriere, des Förderfaktors (Kodierung wie 1 Körperfunktionen: 1. Beurteilungsmerkmal).
 

Auswertungsmodus

Leitlinien für die Kodierung finden sich bei DIMDI (2005, S. 151 ff.). Die ICF enthält jedoch keine standardisierten Empfehlungen zu der Frage, wie die gewonnenen Daten in eine sinnvolle Gesamtbeurteilung integriert werden sollen, d.h. welche Daten - ggf. in einem speziellen Forschungs- oder Praxiskontext - hierfür herangezogen und wie sie aufeinander bezogen werden sollen (z.B. durch klinisch-intuitive Beurteilung, standardisierte Beurteilungsalgorithmen, bestehende oder zu entwickelnde klinische Verfahren; Körner, 2005).
Eine Methode zur Bestimmung des Krankheitsschweregrads, die jedoch nach Schuntermann (2005, S. 90 f.) praktisch noch nicht erprobt wurde, stellt die Duke Severity of Illness Checklist dar. Hier werden aus quantitativen Kodierungen, die auf vier an die ICF angelehnten Dimensionen vorgenommen werden (Symptome/Befunde, Komplikationen, Prognose, Interventionsmöglichkeit) aggregierte Indizes für den Gesamtschweregrad eines Gesundheitsproblems gebildet.
 

Auswertungshilfen

Zahlreiche kodierte Fallbeispiele, welche die Anwendung der ICF in der Rehabilitation psychischer Störungen veranschaulichen, finden sich bei Friboes, Zaudig und Nosper (2005). Das Lehrbuch von Schuntermann (2005) enthält neben einer ausführlichen Erklärung des Kategoriensystems auch zahlreiche Aufgaben und Übungen zum Kodieren (allerdings leider keine Lösungen!).
Darüber hinaus finden sich verschiedene Publikationen, in denen Bezüge zwischen standardisierten Untersuchungsverfahren und den ICF-Kodes hergestellt werden, die mit diesen Verfahren gewonnen werden können, z.B. mit Fragebögen und Beurteilungsinstrumenten zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität (Cieza & Stucki, 2005), mit logopädischen Tests für Kinder und Jugendlichen (Baumgartner & Spescha, 2004) oder mit Assessmentinstrumenten zur Einschätzung der Teilhabe in verschiedenen Arbeitsbereichen (Röhrig, Froböse & Bohnes, 2007).
Das biopsychosoziale Modell der ICF kann mit Hilfe eines Modellblatts für multiprofessionelle Teams in die Praxis eingeführt werden, welches von Ewert et al. (2005) vorgestellt wird. Auf dem Blatt werden getrennt für die Perspektive des Patienten und der Professionellen die Komponenten der ICF dokumentiert (d.h. die jeweils relevanten Körperstrukturen und -funktionen sowie die Aktivitäten/Partizipation und Umweltfaktoren).
 

Auswertungszeit

Zur Auswertungszeit werden keine Angaben gemacht.
 

Itembeispiele

Anmerkung: Angegeben sind hier Beispiele aus der Vollversion der ICF mit Klassifikationen bis zur vierten Ebene (sofern vorhanden).

(1) Klassifikation der Körperfunktionen
Kapitel 1: Mentale Funktionen
Globale mentale Funktionen (b110-b139)
b110 Funktionen des Bewusstseins: Allgemeine mentale Funktionen, die die bewusste Wahrnehmung und Wachheit einschließlich Klarheit und Kontinuität des Wachheitszustandes betreffen; Inkl.: Funktionen, die Zustand, Kontinuität und Qualität des Bewusstseins betreffen; Bewusstseinsverlust, Koma, vegetativer Status (Apallisches Syndrom), Dämmerzustand (Fugue), Trance, Besessenheit, drogeninduzierte Bewusstseinsveränderungen, Delir, Stupor; Exkl.: Funktionen der Orientierung (b114); Funktionen der psychischen Energie und des Antriebs (b130); Funktionen des Schlafes (b134)
b1100 Bewusstseinszustand: Mentale Funktionen, die sich bei Veränderung als Zustände wie Bewusstseinstrübung, Stupor oder Koma äußern
b1101 Kontinuität des Bewusstseins: Mentale Funktionen, die sich in Erhalt der Wachheit, Aufmerksamkeit und bewusster Wahrnehmung äußern und die bei einer Störung zu Dämmerzustand (Fugue), Trance oder ähnlichen Zuständen führen können
b1102 Qualität des Bewusstseins: Mentale Funktionen, die sich bei Veränderungen auf die Art des Empfindens von Wachheit, Aufmerksamkeit und bewusster Wahrnehmung auswirken, wie drogeninduzierte Bewusstseinsveränderungen oder ein Delir
b1108 Funktionen des Bewusstseins, anders bezeichnet.
b1109 Funktionen des Bewusstseins, nicht näher bezeichnet.
(2) Klassifikation der Körperstrukturen
Kapitel 1: Strukturen des Nervensystems
s110 Struktur des Gehirns
s1100 Struktur der Großhirnhälften
s11000 Stirnlappen (Frontallappen)
s11001 Schläfenlappen (Temporallappen)
s11002 Scheitellappen (Parietallappen)
s11003 Hinterhauptslappen (Okzipitallappen)
s11008 Struktur des Großhirns, anders bezeichnet
s11009 Struktur des Großhirns, nicht näher bezeichnet
s1101 Struktur des Mittelhirns
s1102 Struktur des Zwischenhirns
s1103 Basalganglien und mit ihnen in Zusammenhang stehende Strukturen
s1104 Struktur des Kleinhirns
s1105 Struktur des Hirnstamms
s11050 Medulla oblongata
s11051 Brücke (Pons)
s11058 Struktur des Hirnstamms, anders bezeichnet
s11059 Struktur des Hirnstamms, nicht näher bezeichnet
s1106 Struktur der Hirnnerven
s1108 Struktur des Gehirns, anders bezeichnet.
s1109 Struktur des Gehirns, nicht näher bezeichnet.

(3)Klassifikation der Aktivitäten und Partizipation [Teilhabe]
Kapitel 1: Lernen und Wissensanwendung (dieses Kapitel befasst sich mit Lernen, Anwendung des Erlernten, Denken, Probleme lösen und Entscheidungen treffen)
Sich Fertigkeiten aneignen (Elementare und komplexe Fähigkeiten für integrierte Mengen von Handlungen und Aufgaben zu entwickeln, um die Aneignung einer Fertigkeit anzugehen und zu Ende zu bringen, wie Werkzeuge handhaben oder Spiele wie Schach spielen; Inkl.: Sich elementare und komplexe Fähigkeiten aneignen)
d1550 Sich elementare Fertigkeiten aneignen: Elementare, bewusste Handlungen zu erlernen, wie mit Essutensilien, einem Bleistift oder einem einfachen Werkzeug umgehen lernen
d1551 Sich komplexe Fertigkeiten aneignen: Integrierte Mengen von Handlungen zu erlernen, um Regeln zu folgen sowie die eigenen Bewegungen korrekt aufeinander folgen zu lassen und zu koordinieren, wie Fußball spielen oder ein Bauwerkzeug benutzen lernen
d1558 Sich Fertigkeiten aneignen, anders bezeichnet.
d1559 Sich Fertigkeiten aneignen, nicht näher bezeichnet.

(4) Klassifikation der Umweltfaktoren
Kapitel 2: Natürliche und vom Menschen veränderte Umwelt (dieses Kapitel befasst sich mit belebten oder unbelebten Elementen der natürlichen oder materiellen Umwelt, mit vom Menschen veränderten Bestandteilen dieser Umwelt sowie mit Merkmalen menschlicher Bevölkerungen in dieser Umwelt)
e210 Physikalische Geographie: Merkmale der Landformen und Gewässer; Inkl.: Merkmale der Geographie bezüglich Orographie (Relief, Art und Ausmaß von Land und Landformen einschließlich Höhe) und Hydrographie (Gewässer)
e2100 Landformen: Merkmale der Landformen wie Berge, Hügel, Täler, Ebenen
e2101 Gewässer: Merkmale von Gewässern wie Seen, Dämme, Flüsse und Wasserläufe;
e2108 Physikalische Geographie, anders bezeichnet;
e2109 Physikalische Geographie, nicht näher bezeichnet.
 

Durchführung

 

Testformen

Eine Beurteilung kann jeweils nur für eine Person durchgeführt werden. Die ICF liegt in zahlreichen Sprachen vor, u.a. Englisch, Spanisch, Französisch und Niederländisch, wobei jeweils zwei Versionen vorliegen: Die Vollversion erlaubt eine komplette Klassifikation bis zur vierten Detaillierungsebene; sie ist für spezielle Dienste (z.B. Dokumentation von Rehabilitationsergebnissen, Geriatrie) vorgesehen. Eine Kurzversion enthält lediglich alle Domänen bis zur zweiten Ebene; sie kann für Erhebungen und Ergebnisevaluation im Krankenhausbereich verwendet werden (DIMDI, 2005, S. 28).
Darüber hinaus wurden verschiedene Kurzfassungen der ICF erstellt. Eine von der WHO (2002) herausgegebene Kurzfassung, die sog. ICF-Checkliste, umfasst 130 Items. Weitere Kurzfassungen (sog. "Core Sets") enthalten jeweils eine Liste von ICF-Kategorien, welche für die meisten Patienten mit einer bestimmten Gesundheitsstörung relevant sind. Von Cieza et al. (2004) wurden Core Sets für 12 Gesundheitsstörungen (u.a. Rückenschmerz, Diabetes mellitus, Brustkrebs, Adipositas, Schlaganfall und Depressive Störung) entwickelt; sie liegen jeweils in einer Kurz- und einer Langfassung vor. Core Sets existieren auch z.B. für den Einsatz in der geriatrischen Frührehabilitation oder der Frührehabilitation von neurologischen, kardiopulmonalen und muskuloskelettalen Erkrankungen (Grill et al., 2005) sowie das Assessment bei Stottern (Rapp, 2007). Frommelt, Grötzbach und Ueberle (2005) entwickelten eine 33 Items umfassende ICF-Kurzform für die sozialmedizinische Beurteilung in der Neurorehabilitation. Kaffka-Backmann, Simon und Grunwaldt (2007) stellen eine ICF-Checkliste für die interdisziplinäre Frühförderung vor, Linden und Baron (2005) ein Kurzinstrument zur Beurteilung von Fähigkeitsstörungen bei psychischen Erkrankungen.
 

Altersbereiche

Die ICF kann bei Personen aus allen Altersgruppen (sowohl Gesunden als auch Personen mit Erkrankungen) eingesetzt werden.
 

Durchführungszeit

Im Handbuch fehlen Angaben zur Durchführungszeit. Nach Ewert, Cieza und Stucki (2003) wird mehr als eine Stunde benötigt, um die funktionale Gesundheit einer Person zu klassifizieren. Die Bearbeitung der 130 umfassenden ICF-Checkliste (WHO, 2002) beansprucht ca. 30 Minuten.
 

Material

Die ICF einschließlich der Kodierungsregeln und umfangreicher Erläuterungen ist im deutschen Handbuch (DIMDI, 2005) abgedruckt.
 

Instruktion

Detaillierte Hinweise zum Gebrauch der ICF finden sich im Handbuch (DIMDI, 2005, S. 25 ff.).
 

Durchführungsvoraussetzungen

Die WHO empfiehlt dringend Schulungen in der Anwendung der ICF. Entsprechende deutschsprachige Schulungsmaterialien und eine Sammlung von Fallvignetten wurden unter der Koordination des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) entwickelt (Schuntermann, 2005).
 

Testkonstruktion

In die Konstruktion der ICF flossen Überlegungen der Klassischen Testtheorie ein. Bei dem Klassifikationssystem handelt es sich um die Nachfolgerin der "International Classification of Impairments, Disabilities and Handicaps (ICIDH)" von 1980. Seidel (2005; vgl. DIMDI, 2005, S. 175 ff.) skizziert die Entwicklungsgeschichte der ICF wie folgt: An der ICIDH war umfassende Kritik geübt worden, die besonders das zu Grunde liegende Krankheitsfolgenmodell betraf. In dem Modell wurde angenommen, dass eine auf der Grundlage einer Krankheit oder eines Leidens eingetretene körperliche Schädigung - vermittelt über resultierende Störungen bestimmter Fähigkeiten - zu einer Beeinträchtigung im sozialen Bereich führt. Dieses lineare Verständnis von Krankheitsfolgen wurde als unzureichend kritisiert, da Schädigungen, Fähigkeitsstörungen und soziale Behinderungen häufig nicht miteinander korrespondieren. Zudem sei der Einfluss von Umweltfaktoren auf Gesundheit und mit Gesundheit zusammenhängende Zustände vernachlässigt worden, sodass "Behinderung" (handicap) als ein Merkmal oder Status einer Person (und nicht als Folge eines Zusammenwirkens von Person- und Umweltfaktoren) konzeptualisiert worden sei.
Im Jahre 1993 begann die WHO daher mit der Überarbeitung der ICIDH. Die bisherige Konzeption wurde erheblich modifiziert; eine systematische Gegenüberstellung beider Systeme findet sich im Manual (DIMDI, 2005, S. 5). So wurde an die Stelle des Krankheitsfolgenmodells das Konzept der "funktionalen Gesundheit" gerückt und um die Kontextfaktoren als potenzielle Einflussfaktoren erweitert. Zudem wurde dem Aspekt der gesellschaftlichen Teilhabe (Partizipation) mehr Beachtung geschenkt.
In mehr als 50 Ländern wurden Feldversuche mit Zwischenstufen der ICIDH-2 realisiert. Diese schlossen Übersetzungen, Itemevaluationen, Untersuchungen zu Machbarkeit und Reliabilität sowie bereichsübergreifende und kulturvergleichende Fragestellungen ein.
Aus den Ergebnissen der Feldversuche, der Konsultationen der Collaborating Centers und der WHO-Expertengruppe für Messung und Klassifikation wurde Ende 2000 der "Vorläufige Entwurf der ICIDH-2" entwickelt. Dieser vorläufige Entwurf wurde Anfang 2001 dem Exekutivrat der WHO vorgestellt. Im Mai 2001 wurde ein endgültiger Entwurf - noch als ICIDH-2 bezeichnet - der WHO-Weltversammlung zur Verabschiedung vorgelegt. Mit der Verabschiedung am 22. Mai 2001 wurden die Bezeichnung International Classification of Functioning, Disability and Health und die Abkürzung ICF festgelegt.
Parallel zur Erarbeitung der englischsprachigen Versionen der ICIDH/ICF wurde die jetzt vorliegende deutschsprachige Fassung durch eine Arbeitsgruppe von deutschen, österreichischen und schweizerischen Fachleuten entworfen und zur öffentlichen Korrektur ins Internet gestellt. Die Änderungsvorschläge flossen in die abschließende Erörterung ein. Die im Jahre 2002 abgestimmte deutsche Übersetzung wurde dem Deutschen Institut für medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) übergeben.
 

Gütekriterien

 

Objektivität

Für die ICF liegen bisher keine empirischen Untersuchungen vor, die Rückschlüsse auf die Objektivität der Klassifikation zulassen. Sofern für die Beurteilungsmerkmale der Klassifikation keine standardisierten Operationalisierungen vorliegen, dürfte die Übereinstimmung zwischen verschiedenen Urteilern bestenfalls mäßig ausfallen. Bspw. sind in der Operationalisierung des allgemeinen Beurteilungsmerkmals "Schweregrad", die der ICF-Checkliste (WHO, 2002) zu Grunde liegt, drei Beurteilungsaspekte mit möglicherweise widersprüchlichen Ausprägungen (Problemhäufigkeit, Problemintensität und Problemdauer pro Tag) zu einem Urteil zu integrieren. Ein solches Vorgehen erscheint zur Gewinnung objektiver, reliabler und valider Urteile wenig geeignet (vgl. auch Schuntermann, 2005, S. 88).
 

Reliabilität

Linden und Baron (2005) untersuchten die Urteilerübereinstimmung zwischen Bezugstherapeuten und Sozialarbeitern bei der Beurteilung von 12 Fähigkeitsstörungen (sog. "Mini-ICF-P"; N = 125 Patienten mit psychischen Erkrankungen). Die Korrelationen zwischen den (ungeschulten!) Urteilern lagen für einzelne Fähigkeitsstörungen im Bereich von .09 < = r < = .44; für den Globalwert betrug die Übereinstimmung r = .59.
 

Validität

Linden und Baron (2005) fanden bedeutsame Korrelationen zwischen dem Mini-ICF-P-Globalwert und der Dauer der Arbeitsunfähigkeit (r = .28), der Symptombelastung gemäß SCL-90 (GSI; r = .43) und Skalen des Fragebogens zu arbeitsbezogenen Erlebens- und Verhaltensmustern (AVEM; Schaarschmidt & Fischer, 1996).
 

Normierung

Eine Normierung der ICF wurde nicht durchgeführt.
 

Anwendungsmöglichkeiten

Die ICF kann in allen Bereichen des Gesundheitswesens (Praxis, Forschung, Lehre, Gesundheitspolitik) auf verschiedenen Stufen genutzt werden (Schuntermann, 2005): (1) Nutzung der grundlegenden Konzepte und der Terminologie im Sinne einer Berücksichtigung des theoretischen Modells der ICF; (2) Verwendung der ICF als informeller Leitfaden, z.B. bei der Begutachtung von Krankheitsfolgen; (3) Dokumentation und Verschlüsselung nach den Regeln der ICF-Kodierung.
Konkreter lässt sich die ICF z.B. verwenden (DIMDI, 2005, S. 11):
- als statistisches Instrument zur Erhebung und Dokumentation von Daten (z.B. in Bevölkerungsstudien oder in Managementinformationssystemen);
- als Forschungsinstrument zur Messung von Ergebnissen, Lebensqualität oder Umweltfaktoren;
- als klinisches Instrument in der gesundheitlichen Versorgung (z.B. zur Beurteilung des Bedarfs, der Anpassung von Behandlungen an spezifische Bedingungen, der berufsbezogenen Beurteilung, der Rehabilitation und der Ergebnisevaluation);
- als sozialpolitisches Instrument zur Planung der sozialen Sicherheit, für Entschädigungssysteme sowie für die Politikgestaltung und -umsetzung;
- als pädagogisches Instrument zur Curriculumentwicklung, zur Schaffung von Problembewusstsein und als Anstoß für soziales Handeln.
Die Anwendungsmöglichkeiten und Grenzen der ICF in verschiedenen Fächern und Tätigkeitsbereichen werden in zahlreichen Veröffentlichungen genauer vorgestellt und diskutiert, z.B. in der Ergotherapie (Dahl & Vik, 2001), Rehabilitation (Ewert et al., 2003; Rentsch & Bucher, 2006), Heilpädagogik (Lindmeier, 2002, 2003), Sonderpädagogik (Hollenweger, 2005), Neurorehabilitation (Bucher, Dommen-Nyffeler & Rentsch, 2005; Ewert et al., 2005; Rentsch et al., 2001), der ambulanten neurologische Rehabilitation (Fries et al., 2005), der vertragsärztlichen Versorgung (Nüchtern, 2005) und der sozialmedizinischen Beurteilung (Körner, 2005). Die Klassifikation dient hier u.a. zur Dokumentation von Behandlungen und Behandlungsfortschritten oder zur Therapiezielfestlegung (z.B. Bühler, Grötzbach & Frommelt, 2005; Netz, 2005).
 

Bewertung

Seit Einführung der ICIDH findet eine intensive nationale und internationale Diskussion über die Umsetzung, Anwendung und Reichweite der Klassifikation statt, die sich in der Debatte um die ICF fortsetzt. Die komplexe Konzeption ist nicht leicht zu verstehen, da zahlreiche Begriffe eingeführt werden, deren Verwendung nicht dem üblichen Sprachgebrauch entspricht. Auch die Handhabung der ICF scheint schwierig und zeitaufwendig, v.a. wenn eine vollständige Kodierung bis zur tiefsten Ebene hin angestrebt wird. Eine umfassende Beurteilerschulung erscheint erforderlich, um reliable und valide Daten gewinnen zu können. Ewert et al. (2005) halten daher ein gegenüber der ICF-Checkliste der WHO verkürztes, "generisches Core-Set" für empfehlenswert, mit dessen Hilfe ein Vergleich über verschiedene Gesundheitsstörungen hinweg ermöglicht werden sollte; dieses sollte vorwiegend die Komponenten Aktivitäten und Partizipation sowie Umweltfaktoren abdecken. Kritisch zu sehen ist auch, dass Daten zur psychometrischen Qualität der ICF-Klassifikationen bislang nicht publiziert wurden. Trotz der umfassenden und sehr differenziert erscheinenden Konzeption wird die ICF zudem von manchen Autoren als unvollständig angesehen. Zwar deckt sie nach Ewert et al. (2003) alle relevanten Bereiche ab, doch bemängelt Meyer (2004), dass manche Differenzierungen (z.B. der Umweltfaktoren) nicht möglich seien, in manchen Items zu viele Faktoren zusammengefasst und einzelne relevante Aspekte gar nicht abgebildet würden (z.B. die Charakterisierung des Verlaufs von Schädigungen als progressiv, regressiv oder statisch etc.; die Häufigkeit, mit der ein Faktor sich als Hindernis erweist); zudem seien zahlreiche Aussagen zu vage gehalten. Ein wesentliches Desiderat einer Weiterentwicklung der ICF besteht darüber hinaus in der Definition und Klassifikation der Personfaktoren, die sowohl als Ressourcen wie auch als Barrieren fungieren können (Lindmeier, 2003). Insbesondere gilt es, die subjektiven Sichtweisen und Ziele der mittels ICF beurteilten Personen (z.B. ihr "Leiden" unter den Problemen) in die Dokumentation einfließen zu lassen (z.B. Frommelt & Grötzbach, 2005). Nach Seidel (2005, S. 89) "beinhaltet [die ICF] mit Sicherheit selbst noch Mängel und teilweise sogar Widersprüche", sodass er für eine kritische Anwendung plädiert und fordert, die gesammelten Erfahrungen in die Weiterentwicklung der ICF einfließen zu lassen. Somit scheint die ICF keinesfalls in der Lage, eine erschöpfende und zugleich anschauliche Dokumentation der gesundheitsbezogenen Lebenslage von Menschen zu liefern; hierfür bedarf es nach wie vor ergänzender verbaler Beschreibungen.
Dennoch birgt das Klassifikationssystem, wie die mittlerweile unzähligen Publikationen dokumentieren, ein erhebliches Potential für praktische Anwendungen in allen Bereichen des Gesundheitssystems. Die Konzeption findet mittlerweile hohe Akzeptanz und wird aufgrund der mit ihr verbundenen Vereinheitlichung der Konzeption und Terminologie als wertvoller Beitrag zur multidisziplinären Kooperation gewürdigt. Auch wenn weitere koordinierte Umsetzungsbemühungen erforderlich sind (Schliehe, 2006), weist die Klassifikation (auch im Vergleich zu ihrer Vorgängerin ICIDH) zahlreiche Vorzüge auf und stellt einen bedeutsamen Fortschritt auf dem Weg zu einer adäquaten, nicht "abklassifizierenden" (Meyer, 2004) individualisierten Diagnostik bei Menschen mit Behinderungen dar.
 

Literatur

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Rezensionen

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  • Neuhäuser, G. (2005). Almut-Hidelgard Meyer. Kodieren mit der ICF. Klassifizieren oder Abklassifizieren? Potenzen und Probleme der "Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit". Ein Überblick (Buchbesprechungen). Geistige Behinderung, 44 (1), 81-82.
 
 Anne-Kathrin Mayer (27.03.2008)
 APA-Schlagworte/PSYNDEX Terms:

Observation Methods; Taxonomies; Clinical Psychology; Rehabilitation; Disability Evaluation; Severity (Disorders); Prognosis

Beobachtungsmethoden; Taxonomien; Klinische Psychologie; Rehabilitation; Invaliditätsbegutachtung; Krankheitsschweregrad; Prognose

 weitere Schlagworte:

1980; 1987; 1995; 1999; 2001; ICIDH; Kurzversion; Vollversion; Fremdeinschätzung; Funktionsfähigkeit; Behinderung; Drei Dimensionen: Körperfunktionen und -strukturen, Aktivitäten und Partizipation; Klassifikation der Körperfunktionen; Klassifikation der Körperstrukturen; Klassifikation der Aktivitäten; Klassifikation der Partizipation; Liste der Umweltfaktoren
 Klassifikation:

Klinische Psychodiagnostik; Körperliche und somatoforme Störungen; Rehabilitation
Verhaltensskalen im Bereich der Klinischen Psychologie; Verfahren aus dem Bereich der Rehabilitation
11.20; 11.27
 Anwendungstyp: Individual Diagnosis
 Art der Publikation: Test; Other Web Materials (90; 943)
 Sprache: German
 Übersetzungen: Arabic, Chinese, English, French, Russian, Spanish, Swedish
 Land: United Nations
 Publikationsjahr: 2001
 Änderungsdatum: 202004
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