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Vollansicht des PSYNDEX Tests-Dokuments: Self-Monitoring-Skala | ||
PSYNDEX Tests-Dokument: 9005245 | ||
SMS/D - Self-Monitoring-Skala (PSYNDEX Tests Abstract) | ||
Self-Monitoring Scale (SM; Snyder, M., 1974) - German version/author | ||
Graf, A. | ||
(2004). Eine deutschsprachige Version der Self-Monitoring-Skala. Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie, 48 (3), 109-121. Online im Internet: https://www.testarchiv.eu/de/test/9005245 | ||
Bezugsquelle: Das Verfahren ist im Open Test Archive des ZPID enthalten und steht unter der Creative Commons-Lizenz "Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung" (CC BY-NC-ND); E-Mail: testarchiv@leibniz-psychology.org; URL: https://www.testarchiv.eu/; Stand: 18.05.2023. Anmerkung: Das Verfahren wurde 2009 in das Testarchiv des ZPID aufgenommen Nachweis im Testarchiv: Graf, A. (2009). SMS/D. Self-Monitoring-Skala [Verfahrensdokumentation aus PSYNDEX Tests-Nr. 9005245 und Fragebogen mit Kurzfassung]. In Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID) (Hrsg.), Elektronisches Testarchiv. Trier: ZPID. | ||
Adresse(n): o Prof. Dr. Andrea Graf, Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Hochschule Braunschweig/Wolfenbüttel, Fakultät Recht - Brunswick European Law School, Institut für Personalmanagement und Recht, Salzdahlumer Straße 46/48, Gebäude K (Kubus), D-38302 Wolfenbüttel ; E-Mail: a.graf@ostfalia.de ; URL: https://www.ostfalia.de/cms/de/r/fakultaet/fakultaetsteam/andrea-graf/ ; Stand: 03.08.2020 o Mark Snyder, Ph.D., McKnight Presidential Chair in Psychology, University of Minnesota, Psychology Department, N218 Elliott Hall, 75 East River Road, Minneapolis, MN 55455-0344, USA ; E-Mail: msnyder@umn.edu ; URL: http://www.psych.umn.edu/people/facultyprofile.php?UID=msnyder ; Stand: 04.08.2020 | ||
AbstractDiagnostische Zielsetzung:Der Fragebogen erfasst die Fähigkeit, das eigene Verhalten auf äußere Umstände und Situationen angemessen einzustellen und abzustimmen. Dies beinhaltet eine Sensibilität für das Ausdrucksverhalten und das Auftreten anderer Personen sowie die Fähigkeit, diese Informationen für die Kontrolle der eigenen Selbstdarstellung zu nutzen. Im Sinne eines kompetenten und flexiblen Auftretens besitzt diese Fähigkeit eine hohe Berufsrelevanz. Der Einsatz des Verfahrens kann daher als sinnvolle Ergänzung der Potenzialanalyse in Assessment Centern fungieren. Es ist auch gut geeignet, um als Ergänzung zusammen mit einem strukturierten Interview angewandt zu werden.
---------------------------------------------------------------------- Tabelle 2 Itemladungen der US-amerikanischen Stichprobe mit der 25 Items umfassenden Originalversion von 2001 (Wright, Holloway & Roloff, 2007), hier benannt als "USA", und der deutschen Stichprobe von 2001 (Graf, 2004) mit der deutschsprachigen Übersetzung, hier benannt als "BRD" (Graf, 2004, S. 114) ----------------------------------------------------------------------Anmerkungen. Faktor 1 = Übernahme von Rollen, Faktor 2 = Auf andere Personen gerichtete Aufmerksamkeit, Faktor 3 = Extraversion. Reliabilität: Zur Überprüfung der Zuverlässigkeit wurde die interne Konsistenz nach der Kuder-Richardson-Formel 20 bestimmt. Hierbei ergab sich für die deutsche Stichprobe von 2001 mit N = 179 eine interne Konsistenz von rtt = .69 für die 25-Item-Version und von rtt = .71 für die 18-Item Version. Snyder erzielte dagegen 1974 für die 25-Items umfassende Originalskala ein Ergebnis von rtt = .70 und auch selbiges für die 18-Item-Version (Snyder & Gangestad, 1986). Briggs und Cheek erlangten 1988 rtt = .68 bei der 25-Item-Version und rtt = .70 bei der 18-Item Version. Ähnliche Ergebnisse wurden auch 2001 (Wright et al., 2007) in einer US-Studie mit rtt = .69 bei der 25-Item und mit rtt = .72 bei der 18-Item-Version erzielt. Die interne Konsistenz der deutschen Studie (Graf, 2004) entspricht somit exakt den durchschnittlichen Ergebnissen der übrigen genannten Studien. Validität: Zur Validierung der übersetzten Self-Monitoring-Skala wurden die Korrelationen der Skala mit der deutschsprachigen Version des Interpersonal Competence Questionnaire (ICQ; Riemann & Allgöwer, 1993) überprüft und die Ergebnisse der SMS/D mit denen des Originalfragebogens SMS verglichen. Wie die SMS/D zielt auch der ICQ auf die Erfassung sozialer Kompetenz ab. Hierbei unterscheidet der ICQ zwischen (a) Initiierung von Interaktionen und Beziehungen, (b) Behauptung persönlicher Rechte und Kritikfähigkeit an anderen, (c) Preisgabe persönlicher Informationen, (d) emotionale Unterstützung anderer und (e) effektive Handhabung und Regelung interpersonaler Konflikte. Die Korrelationen dieser einzelnen Aufgabenbereiche des ICQ mit der deutschsprachigen Übersetzung der SMS/D und der revidierten Fassung der SMS/D (Graf, 2004) sowie den drei Faktoren (1) Übernahme von Rollen, (2) Auf andere Personen gerichtete Aufmerksamkeit und (3) Extraversion wurden untersucht. Die Interkorrelationen der Instrumente gehen aus Tabelle 3 hervor. Wie aufgrund der Ergebnisse von anderen Studien erwartet, zeigen sich lediglich geringe Korrelationen der SMS/D in der 25-Item-Version mit den Skalen des ICQ und leicht höhere in der 18-Item-Version. Dies deutet darauf hin, dass die mit den zwei Instrumenten erfassten Konstrukte nicht redundant sind, jedoch eine inhaltliche Ähnlichkeit besitzen. Tabelle 3 Interkorrelationen der Self-Monitoring-Skala sowie ihrer Faktoren mit den Skalen des Interpersonal Competence Questionnaire (Graf, 2004, S. 116) ----------------------------------------------------------------------Anmerkungen. Faktor 1 = Übernahme von Rollen, Faktor 2 = Auf andere Personen gerichtete Aufmerksamkeit, Faktor 3 = Extraversion. Skalen des ICQ: ICQ-a Initiierung von Interaktionen und Beziehungen, ICQ-b Behauptung persönlicher Rechte und Kritikfähigkeit an anderen, ICQ-c Preisgabe persönlicher Informationen, ICQ-d emotionale Unterstützung anderer und ICQ-e effektive Handhabung und Regelung interpersonaler Konflikte; * p < = .05, ** p < = .01, *** p < = .001, N = 179. Normen: Für die Gesamtuntersuchung von Graf (2004) wurden unterschiedliche Stichproben verwendet: (1) Eine 2001 erhobene Stichprobe an N = 179 deutschen Studierenden der Wirtschaftswissenschaften, mit einem Durchschnittsalter von 26 Jahren, von denen 70% männlich waren. Hierbei handelte es sich um die Stichprobe, welche speziell zur Validierung der deutschen Version im Vergleich zu den ausländischen Stichproben erhoben worden war. (2) Eine ebenfalls 2001 erhobene Stichprobe an N = 188 Studierenden der Wirtschaftswissenschaften aus einer Universität im mittleren Westen der USA mit einem Durchschnittsalter von 28 Jahren, von denen 58% männlich waren (Wright et al., 2007). (3) Teilweise wurden Daten aus weiteren Studien dargestellt, die ebenfalls an Studierenden erhoben worden waren. So zum Beispiel die N = 1918 Personen umfassende Stichprobe von Snyder und Gangestad (1986) und die N = 3027 Personen umfassende Stichprobe von Briggs und Cheek (1988). Über die angegebenen Werte hinausgehende Normen liegen für die deutschsprachige Version von Graf (2004) nicht vor. | ||
AltersbereicheDie deutsche Self-Monitoring-Skala von Graf (2004) ist für Erwachsene und gegebenenfalls für Jugendliche mit entsprechender geistiger Reife geeignet. In der deutschen Studienstichprobe von Graf waren die Probanden durchschnittlich 26 Jahre alt. In einer Stichprobe, welche mehrfach als Vergleich angeführt wird (Wright, Holloway & Roloff, 2007), betrug das Durchschnittsalter der Studenten 28 Jahre. | ||
DurchführungszeitDie Beantwortung dauert unter 10 Minuten in der 25-Item-Fassung und noch etwas weniger in der 18-Item-Fassung. | ||
BewertungDie deutschsprachige Self-Monitoring-Skala von Graf (2004) dient dazu, die Fähigkeit, das eigene Verhalten auf äußere Umstände und Situationen angemessen einzustellen und abzustimmen, zu bewerten. Da diese Fähigkeit besonders in beruflicher Hinsicht von großer Bedeutung ist, ist die Möglichkeit, diese durch ein Testinstrument zu erfassen, generell wünschenswert. Weil die englischsprachige SMS (Snyder, 1974) von einem großen Anteil der deutschen Bevölkerung kaum adäquat verstanden wird und zudem auch eine entsprechende deutsche Stichprobe den Besonderheiten der deutschen Bevölkerung eher entspricht, lag eine Übersetzung der englischsprachigen Version mit einer nachfolgenden Stichprobenerhebung nahe. Dies war jedoch bereits durch Kammer und Nowack im Jahr 1983 geschehen. Insofern stellt sich zwangsläufig die Frage, wie sinnvoll eine weitere Übersetzung derselben Skala ist. für die Version von Graf (2004) ist die Sinnhaftigkeit der weiteren Übersetzung aus verschiedenen Gründen zu bejahen. Zunächst konnten alle 25 Items beibehalten werden, da alle die Einschlussbedingungen erfüllten. Generell gab es deutlichere Übereinstimmungen mit der englischsprachigen Originalskala und den auf ihr beruhenden Studien als bei der 23 Items umfassenden Version von Kammer und Nowack (1983). Dieser Umstand ist vermutlich auf die angewandte Übersetzungs-Rückübersetzungs-Methode zurückzuführen. Ähnlich wie in den meisten Studien mit der englischsprachigen Version wurden drei Faktoren extrahiert und so Teilskalen gebildet, welche den Werten gemäß unabhängig, jedoch inhaltlich ähnlich zu sein scheinen. Hinzu kam, dass die Stichprobe zur Überprüfung der Self-Monitoring-Skala von Graf (2004) anders als diejenige von Kammer und Nowack (1983) sowohl Männer als auch Frauen als Testpersonen beinhaltete. Dies ist von Bedeutung, da einige Hinweise in Bezug auf geschlechtsspezifische Unterschiede beim Konstrukt "Self-Monitoring" hindeuten. Bei der Stichprobe von Graf (2004) wurden allerdings ausschließlich Studenten der Wirtschaftswissenschaften als Testpersonen verwendet. Zwar können die Ergebnisse hierdurch besser mit der ebenfalls 2001 durchgeführten Studie von Wright et al. (2007) verglichen werden, als generelle Vergleichs- oder gar Normierungsstichprobe für eine gesamtdeutsche Population eignen sich die Ergebnisse jedoch weniger. Auch weist Graf (2004) selbst darauf hin, dass aufgrund ihrer Studie noch keine abschließenden Aussagen über die Validität des Instruments getätigt werden können. Insgesamt bleibt zu hoffen, dass dieser vielversprechende Ansatz entsprechend gewürdigt und weiterverfolgt wird. | ||
Literatur
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Originalfassung/Anderssprachige Fassungen
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Saskia Naescher (31.03.2009) | ||
APA-Schlagworte/PSYNDEX Terms: | Classical Test Theory; Questionnaires; Personality Measures; Impression Management; Self-Monitoring (Personality); Social Interaction; Empathy; Social Skills; Self-Management; Self-Control Klassische Testtheorie; Fragebögen; Persönlichkeitstests; Eindruckssteuerung; Selbstüberwachung (Persönlichkeit); Soziale Interaktion; Empathie; Soziale Fertigkeiten; Selbstkontrolltechniken; Selbstkontrolle | |
weitere Schlagworte: | 2004; 2009 (Open Test Archive); Open Access; Selbstdarstellung; Normalform mit 25 Items; Kurzform mit 18 Items; Skalen: 1 Übernahme von Rollen, 2 Auf andere Personen gerichtete Aufmerksamkeit, 3 Extraversion; Normierungs-/Untersuchungsjahr: keine Angaben | |
Klassifikation: | Persönlichkeitstests; Persönlichkeitseigenschaften und Persönlichkeitsprozesse Persönlichkeitstests zum Sozialverhalten; Selbstkonzept- und Selbstbildskalen 9.2; 9.9 | |
Anwendungstyp: | Research (Tests) | |
Art der Publikation: | Test; Electronic Resources (90; 94) | |
Sprache: | German | |
Übersetzungen: | English, Italian | |
Land: | United States | |
Publikationsjahr: | 2004 | |
Änderungsdatum: | 200904 | |
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