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Vollansicht des PSYNDEX Tests-Dokuments: Komplizierte Trauer Modul | ||
PSYNDEX Tests-Dokument: 9005539 | ||
KTM - Komplizierte Trauer Modul (PSYNDEX Tests Abstract) | ||
Complicated Grief Module (CGM; Horowitz, J.J., Siegel, B., Holen, A., Bonnao, G.A., Milbrath, C. & Stinson, C.H., 1997) - German version/author | ||
Maercker, A. & Langner, R. | ||
(2002). KTM. Komplizierte Trauer Modul [Fragebogenversion/Kurz- und Langform sowie Interviewversion]. Zürich: Universität Zürich, Psychologisches Institut, Fachrichtung Psychopathologie und Klinische Intervention. Online im Internet: https://www.testarchiv.eu/de/test/9005539 | ||
Bezugsquelle: Das Verfahren ist im Open Test Archive des ZPID enthalten und steht unter der Creative Commons-Lizenz "Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen)" (CC BY-SA); E-Mail: testarchiv@leibniz-psychology.org; URL: https://www.testarchiv.eu/; Stand: 1.5.2023. Anmerkung: Das Verfahren wurde 2008 in das Testarchiv des ZPID aufgenommen Nachweis im Testarchiv: Maercker, A. & Langner, R. (2008). KTM. Komplizierte Trauer Modul [Verfahrensdokumentation aus PSYNDEX Tests-Nr. 9005539, Fragebogenversion, Interviewversion und Auswertung]. In Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID) (Hrsg.), Elektronisches Testarchiv. Trier: ZPID. | ||
Adresse(n): o Prof. Dr. Dr. Andreas Maercker bei PsychAuthors: https://www.psychauthors.de/psychauthors/index.php?wahl=forschung&uwahl=psychauthors&uuwahl=p00588AM o Dr. Dipl.-Psych. Robert Langner, Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Neurowissenschaften und Medizin, Gehirn und Verhalten (INM-7), Wilhelm-Johnen-Straße, D-52425 Jülich ; E-Mail: r.langner@fz-juelich.de ; URL: https://www.fz-juelich.de/SharedDocs/Personen/INM/INM-7/DE/langner_r.html ; Stand: 7.11.2019 | ||
AbstractDiagnostische Zielsetzung:Mit dem Fragebogen "Komplizierte Trauer-Modul" von Maercker (2002; KTM-Kurzversion Langner & Maercker, 2005) nach Horowitz et al. (1992, 1997) soll erkundet werden, wie der Verlust eines Angehörigen sich auf Personen auswirkt. Hierdurch soll auch die "Komplizierte Trauer" mit Intrusionen, Vermeidungen und Fehlanpassungen von anderweitiger Trauer unterschieden werden. Die Unterscheidung von Trauer und "Komplizierter Trauer" ermöglicht eine verbesserte Differenzierung unterschiedlicher Leiden und somit eine genauere Hilfe. So konnten in einer Studie von Boelen, van den Bout und Keijser (2003) "traumatische Trauer", "durch einen Verlust bedingte Depression" und "durch einen Verlust bedingte Ängstlichkeit" voneinander unterschieden werden. Des Weiteren sprechen die Ergebnisse dafür, dass spezielle Therapieversionen dafür entwickelt werden sollten. Der Fragebogen kann sowohl zu Forschungszwecken als auch zur Diagnose und als Kontrollinstrument in Beratung und Therapie genutzt werden. Das DSM-IV führt "traumatische Trauer" bislang nicht als eigenständige Diagnose auf. Diesen Fakt kritisiert die Studie von Horowitz et al. (1997) und er wird auch von Znoj und Maercker (2005) sowie Wagner, Knaevelsrud und Maercker (2005) aufgegriffen. Der KTM könnte dabei helfen, diese neue Diagnose zu treffen.
------------------------------------------------------------Anmerkungen. Mit einem * gekennzeichnete Items der Kurzversion entsprechen dem darüberliegenden Item der Langversion nicht genau, sondern sinngemäß. "()" deuten darauf hin, dass das Item in der Alternativversion der Kurzform des KTM, welche für die Studie verwendet wurde, nicht vorkommt. "-" kennzeichnen Items welche es nur in der Langversion gibt.
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AltersbereicheDer "Komplizierte Trauer-Modul" Fragebogen von Maercker (2002; KTM-Kurzversion Langner & Maercker, 2005) ist generell für Erwachsene geeignet. Eventuell können geistig entsprechend fortentwickelte Jugendliche ihn ebenfalls nutzen. Auch wie lange der Trauerfall zurückliegt und wie alt die Testperson zu diesem Zeitpunkt war, kann eine Rolle spielen. Bei der Untersuchung von Langner und Maercker (2005) lagen die Trauerfälle 1-14 Jahre zurück und die Probanden waren zum Zeitpunkt des Todesfalls einer nahestehenden Person zwischen 15 und 70 Jahre alt. | ||
DurchführungszeitEs dauert in etwa 5 bis 10 Minuten, einen der Fragebögen auszufüllen. Dabei liegt die benötigte Zeit der Kurzversion mit 27 Items unter der der längeren Interviewversion mit 35 Items. | ||
BewertungBei dem "Komplizierte Trauer-Modul"-Fragebogen bzw. -Interview von Maercker (2002; KTM-Kurzversion Langner & Maercker, 2005) handelt es sich um ein Instrument zur Erfassung von "Komplizierter Trauer", das durch Übersetzung und Überarbeitung der englischen Version von Horowitz et al. (1994) erstellt wurde. Die "Komplizierte Trauer" wird aktuell viel diskutiert, da das DSM-IV diese bislang (2005) nicht als eigenständige Diagnose aufführt. Überlegungen für eine Aufnahme als eigenständiges Kriterium im DSM-IV stehen jedoch an. Aus diesem Anlass ist ein genaues Instrument zur Erfassung der "Komplizierten Trauer" sinnvoll. Da es sich beim DSM-IV jedoch um ein nationales und amerikanisches System handelt, ist eine deutsche Stichprobe hierfür nur von geringer Bedeutung. Interessant ist jedoch, dass auch das internationale Klassifikationssystem ICD-10 keine eigenständige Diagnose für "Komplizierte Trauer" besitzt, wobei Znoj (2004) diese unter den Anpassungsstörungen F 43.2, den posttraumatischen Belastungsstörungen F 43.1 oder der Dysthymie F34.1 einordnet. Somit ist die Thematik auch für den deutschen Bereich durchaus aktuell. Da das Instrument als sprachgebunden anzusehen ist, war eine deutsche Übersetzung des Diagnostikums von Horowitz notwendig. Bedauerlich ist das Fehlen fester Auswertungsrichtlinien und Normen. Es kann selbstverständlich von einem Zusammenzählen der Punkte insgesamt und unter den verschiedenen Symptomkategorien ausgegangen werden. Der Autor betont, dass die Stichprobe, welche die Ergebnisse von Horowitz und Mitarbeitern in Deutschland reproduzieren sollte, mit den veränderten Items an einer kleinen und nicht homogenen Stichprobe erfolgte und daher keinen Anspruch auf allgemeine Gültigkeit erhebt. Insgesamt ist der Fragebogen jedoch in der Lage, eine fundierte Grundlage für eine weitere Erforschung der "Komplizierten Trauer" als eigenständiger Diagnose im deutschsprachigen Raum zu bilden. | ||
Literatur
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Originalfassung/Anderssprachige Fassungen
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Saskia Naescher (02.12.2008) | ||
APA-Schlagworte/PSYNDEX Terms: | Classical Test Theory; Rating Scales; Questionnaires; Clinical Psychology; Grief; Death and Dying; Emotional States; Emotional Responses; Stress Reactions; Stress Klassische Testtheorie; Rating-Skalen; Fragebögen; Klinische Psychologie; Trauer; Tod und Sterben; Emotionale Zustände; Emotionale Reaktionen; Stressreaktionen; Stress | |
weitere Schlagworte: | 2002; 2005; 2008 (Open Test Archive); Open Access; Selbstbeurteilungsform; Interviewform 27 Items; 35 Items; Kategorien: 1 Intrusionen-Intrusion, 2 Vermeidung-Avoidance, 3 Anpassungsfehler-Failure to adapt, 4 Salutogenes Item; Normierungs-/Untersuchungsjahr: keine Angaben | |
Klassifikation: | Persönlichkeitstests; Körperliche und somatoforme Störungen; Motivation und Emotion Sonstige Verfahren im Bereich der Klinischen Psychologie 11.99 | |
Anwendungstyp: | Research (Tests), Clinical Diagnosis | |
Art der Publikation: | Test; Electronic Resources (90; 94) | |
Sprache: | German | |
Land: | Germany | |
Publikationsjahr: | 2002 | |
Änderungsdatum: | 200812 | |
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