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Vollansicht des PSYNDEX Tests-Dokuments: Differentieller Lebensbelastungsfragebogen | ||
PSYNDEX Tests-Dokument: 9007493 | ||
DLB - Differentieller Lebensbelastungsfragebogen (PSYNDEX Tests Review) | ||
Differential Life Burden Scale /journal | ||
Linden, M. & Ritter, K. | ||
(2007). Differentielle Lebensbelastetheit. Psychiatrie & Psychotherapie, 3/4, 140-147. Online im Internet: https://www.testarchiv.eu/de/test/9007493 | ||
Bezugsquelle: Das Verfahren ist im Open Test Archive des ZPID enthalten und steht unter der Creative Commons-Lizenz "Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen)" (CC BY-SA); E-Mail: testarchiv@leibniz-psychology.org; URL: https://www.testarchiv.eu/; Stand: 01.05.2025. Anmerkung: Das Verfahren wurde 2018 in das Testarchiv des ZPID aufgenommen. Nachweis im Testarchiv: Linden, M. & Ritter, K. (2018). DLB. Differentieller Lebensbelastungsfragebogen [Verfahrensdokumentation und Fragebogen]. In Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID) (Hrsg.), Elektronisches Testarchiv. Trier: ZPID. | ||
Adresse(n): o Prof. Dr. Michael Linden, Abteilung für psychische und psychosomatische Erkrankungen, Rehabilitationszentrum Seehof der Deutschen Rentenversicherung Bund Lichterfelder Allee 55, D-14513 Teltow/Berlin ; E-Mail: michael.linden@charite.de ; URL: https://www.wbpsychotherapie.de/fileadmin/user_upload/downloads/pdf-Ordner/WBP/CV/Linden.pdf ; Stand: 20.10202 o Dr. Kathrin Ritter, Dipl.-Psych., Psychotherapeutin, Alt-Buckow 9-11, D-10117 Berlin ; E-Mail: kathrin.ritter@fu-berlin.de ; URL: https://www.psychologie.hu-berlin.de/de/prof/the/pta/Ausbildung/personen#ritterk ; Stand: 04.01.2018 | ||
AbstractDiagnostische Zielsetzung:Die DLB-Skala (Linden & Ritter, 2007) erlaubt sowohl die Erfassung negativer als auch positiver Emotionen. Neben Belastung wird damit ein wichtiger Aspekt der psychischen Resilienz im Sinne von Schutzfaktoren und Widerstandsfähigkeit erfasst.
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Testkonzept | ||
Theoretischer HintergrundStrukturell negative Lebensbelastungen sind Ursache wie Folge psychischer Erkrankungen. Sie können einzelne oder mehrere Lebensbereiche betreffen und sich zu einem globalen Belastungsgrad aufsummieren. Eine Messung negativer wie positiver bereichsbezogener Gefühle kann mittels der "Differentiellen Lebensbelastungs-Skala" (DLB-Skala; Linden & Ritter, 2007) erfolgen, die für 17 wichtige Lebensbereiche (z. B. Partnerschaft, Arbeit, Wohnung) nach den Gefühlen fragt, die beim Gedanken daran erlebt werden (sehr negativ bis sehr positiv). Dies kann als eine Operationalisierung des subjektiven Belastungsempfindens bzw. Belastungsgrads angesehen werden. | ||
TestaufbauKonstruktionsgrundlage der DLB-Skala ist eine Zusammenstellung von 17 Lebensbereichen, die die wichtigen Lebensbezüge eines Menschen abbilden:(1) Partnerschaft/Ehe, (2) Sexualität, (3) Kinder, (4) Eltern, (5) Freunde, (6) Nachbarn/Mitmenschen, (7) Kollegen, (8) Arbeit, (9) Freizeit, (10) Gesundheit, (11) Finanzen, (12) Wohnung, (13) Umwelt, (14) Heimat, (15) Politik, (16) Zukunft, (17) Lebensbilanz. Zu jedem Lebensbereich existiert ein Item, sodass der Test insgesamt aus 17 Items besteht. Mittels einer Faktorenanalyse (siehe unter "Validität") wurden fünf Faktoren extrahiert, die die Skalen der DLB bilden: (1) Politisches Leben; (2) Weiteres soziales Netz; (3) Engeres soziales Netz; (4) Freizeit und Sexualität; (5) Heimat und Freunde. Es wird ein bipolares Rating erfragt. Das ermöglicht, positive wie negative Einschätzungen abzugeben. Für jeden Lebensbereich wird vorgegeben: "Wenn ich an das Thema denke, sind meine Gefühle: (6) sehr negativ - (5) negativ - (4) leicht negativ - (3) leicht positiv - (2) positiv - (1) sehr positiv. | ||
AuswertungsmodusBei der Auswertung erhält die Antwort "sehr positiv" den Wert 1 und die Antwort "sehr negativ" den Wert 6. Ein Vergleich der Antworten und eine Rangbildung über alle 17 Lebensbereiche erlauben eine Analyse der differentiellen Lebensbelastetheit (LB) und eine Aufsummierung der Einzelitemwerte eine Aussage zur globalen LB. Die Werte zwischen 1 und 6 lassen sich analog zu Schulnoten interpretieren: Werte von 1 bis 3 bedeuten, dass der Lebensbereich eher positiv erlebt wird, und Werte von 4 bis 6 bedeuten, dass der Lebensbereich eher negativ erlebt wird. Der Gesamtmittelwert kann dann Auskunft darüber geben, ob der Proband sich im Leben durchschnittlich als eher "belastet" oder eher "unbelastet" erlebt. | ||
AuswertungshilfenEs liegen Vergleichswerte für die Auswertung vor. | ||
AuswertungszeitDie Berechnung der differentiellen und globalen Lebensbelastetheit dauert nur wenige Minuten. | ||
Itembeispiele(1) Wenn ich an das Thema Partnerschaft/Ehe denke, sind meine Gefühle: (6) sehr negativ - (5) negativ - (4) leicht negativ - (3) leicht positiv - (2) positiv - (1) sehr positiv. | ||
Alle ItemsAnmerkung: In Tabelle 1 sind alle Items des Fragebogens aufgelistet.Tabelle 1 17 Items der Differentiellen Lebensbelastungs-Skala (Linden & Ritter, 2007, S. 142-143) -----------------------------------------------------------------------Anmerkung. Die Lebensbereiche (Partnerschaft bis Lebensbilanz) sind auf dem Fragebogen fettgedruckt. Nach jedem Satz folgt (6) sehr negativ - (5) negativ - (4) leicht negativ - (3) leicht positiv - (2) positiv - (1) sehr positiv. | ||
Durchführung | ||
TestformenDas Verfahren stellt ein Original dar. Es gibt keine Parallelform. Der Fragebogen ist als Kurzinstrument entwickelt. | ||
AltersbereicheDas Verfahren wurde für Erwachsene konzipiert. | ||
DurchführungszeitFür die Bearbeitung benötigt man ca. 3 Minuten. | ||
MaterialAls Material steht der Fragebogen als Standardversion in der 17-Item-Version zur Verfügung. Es wird ein Schreibgerät benötigt. | ||
InstruktionDer Fragebogen wird den Probanden mit folgender Instruktion vorgelegt:"Im Folgenden finden Sie eine Auflistung wichtiger Lebensbereiche. Bitte geben Sie durch ein Kreuz an, welche der folgenden Antworten am ehesten auf Ihre Gefühle zutreffen, wenn Sie an den entsprechenden Lebensbereich denken. Bitte lassen Sie keine Zeile aus!" | ||
DurchführungsvoraussetzungenEs sind keine speziellen Durchführungsvoraussetzungen zu erfüllen. | ||
TestkonstruktionDie DLB-Skala basiert auf den Prinzipien der Klassischen Testtheorie. Als Konstruktionsgrundlage kamen 17 des von den Menschen als wichtig erachteten Lebensbereiche in Frage. Zu jedem Lebensbereich wurde ein Item generiert und bis auf das Item "Wohnung" an N = 158 nicht-klinischen Probanden psychometrisch überprüft (Linden & Ritter, 2007, S. 141, S. 144). Die Trennschärfe (rit) wird in Tabelle 2 angegeben (siehe unter "Normierung"). | ||
Gütekriterien | ||
ObjektivitätDie Objektivität kann als gegeben vorausgesetzt werden. | ||
ReliabilitätEine Übersicht über die interne Konsistenz (Cronbachs Alpha) der Items findet sich in Tabelle 2 (siehe unter "Normierung"). | ||
ValiditätFür die Validität sprechen die niedrigen Iteminterkorrelationen, welche zeigen, dass es sinnvoll ist, nach der bereichsspezifischen Lebensbelastetheit zu fragen.Das Ergebnis der Faktorenanalyse zeigt sinnvolle Bereichszuordnungen. Die Hauptkomponentenanalyse mit anschließender Varimax-Rotation von 16 DLB-Items (ohne das Item "Wohnung") ergab fünf Faktoren mit einer gemeinsamen Varianzaufklärung der Faktoren von R2 = .58: (1) Items zum allgemeinen "Politischen Leben", (2) Items zum "Weiteren sozialen Netz", (3) Items zum "Engeren sozialen Netz", (4) Items zu "Freizeit und Sexualität" und (5) Items zu "Heimat und Freunde". Die Analyse der Zusammenhänge mit soziodemographischen Variablen spricht für differentielle Antworten der Probanden. | ||
NormierungIn Tabelle 2 werden Mittelwerte und Standardabweichungen für N = 158 Passagiere (53.8% weiblich) eines Regionalzugs in Berlin und Brandenburg angegeben. In Tabelle 3 werden Mittelwerte und Standardabweichungen für 70 Patienten aus einer psychosomatischen Klinik genannt.Tabelle 2 Mittelwerte (M) und Standardabweichungen (SD), Trennschärfeindizes (rit) und Cronbachs Alpha (Alpha) für die Items der DLB-Skala (N = 158) in der 16-Item-Version (Zugstichprobe) (modifiziert nach Linden & Ritter, 2007, S. 144) ----------------------------------------------------------------------Anmerkungen. Das Alter der nicht-klinischen Stichprobe lag zwischen 20 und 65 Jahre. Tabelle 3 Mittelwerte (M) und Standardabweichungen (SD) der Items der DLB-Skala in der 17-Item-Version (N = 70; Psychosomatik Stichprobe) ---------------------------------------- | ||
AnwendungsmöglichkeitenJe nach Fragestellung ist es möglich, ad hoc zusätzliche Items wie z. B. einen konkreten Arbeitsplatz, einen bestimmten Verein, die Geschwister oder auch die eigene Persönlichkeit mit aufzunehmen. Die Hinzunahme weiterer Items sollte jedoch die Einfachheit des Instruments nicht beeinträchtigen. | ||
BewertungZusammenfassend ist die "Differentielle Lebensbelastungs-Skala" (DLB-Skala; Linden & Ritter, 2007) ein Instrument, das Belastungen wie auch Ressourcen über das Gesamtspektrum der wichtigsten Lebensbereiche abbildet. Es kann therapeutisch eingesetzt werden, um Teilhabeprobleme wie Ressourcen von Patienten auf einfache Weise zu erfassen und ermöglicht dann ggf. bereichsspezifische therapeutische Interventionen. Die Skala verfügt über eine gute interne Konsistenz und kann deswegen auch als Globalmaß der Lebensbelastung eines Menschen herangezogen werden. | ||
Literatur
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Autorenbeschreibung: Michael Linden & Janice Wasilewski (20.12.2017) | ||
APA-Schlagworte/PSYNDEX Terms: | Classical Test Theory; Questionnaires; Rating Scales; Emotional Adjustment; Stress; Resilience (Psychological); Sexuality; Marriage; Parents; Leisure Time; Health; Politics; Future; Home Environment; Neighborhoods Klassische Testtheorie; Fragebögen; Rating-Skalen; Emotionale Bewältigung; Stress; Resilienz; Sexualität; Ehe; Eltern; Freizeit; Gesundheit; Politik; Zukunft; Häusliche Umwelt; Nachbarschaft | |
weitere Schlagworte: | DLB (2007); 2018 (Open Test Archive); Open Access; Lebensbelastetheit; 17 Items; Lebensbereiche: 1 Partnerschaft/Ehe, 2 Sexualität, 3 Kinder, 4 Eltern, 5 Freunde, 6 Nachbarn/Mitmenschen, 7 Kollegen, 8 Arbeit, 9 Freizeit, 10 Gesundheit, 11 Finanzen, 12 Wohnung, 13 Umwelt, 14 Heimat, 15 Politik, 16 Zukunft, 17 Lebensbilanz; Normierungs-/Untersuchungsjahr: keine Angaben; Stichprobe(n): 158+70 | |
Klassifikation: | Klinische Psychodiagnostik; Persönlichkeitstests; Persönlichkeitseigenschaften und Persönlichkeitsprozesse Mehrdimensionale klinische Persönlichkeitstests; Mehrdimensionale Persönlichkeitstests 11.1; 9.1 | |
Anwendungstyp: | Clinical Diagnosis, Research (Tests) | |
Art der Publikation: | Test; Electronic Resources (90; 94) | |
Sprache: | German | |
Land: | Austria | |
Publikationsjahr: | 2007 | |
Änderungsdatum: | 201801 | |
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