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Vollansicht des PSYNDEX Tests-Dokuments: Driver Skill Inventory - deutsche Fassung | ||
PSYNDEX Tests-Dokument: 9007727 | ||
DSI - Driver Skill Inventory - deutsche Fassung (PSYNDEX Tests Abstract) | ||
Driver Skill Inventory (DSI; Lajunen, T. & Summala, H. 1995) - German version/author | ||
Ostapczuk, M., Joseph, R., Pufal, J. & Musch, J. | ||
(2017). Validation of the German version of the Driver Skill Inventory (DSI) and the Driver Social Desirability Scales (DSDS). Transportation Research Part F: Traffic Psychology and Behavior, 45, 169-182. Online im Internet: https://www.testarchiv.eu/de/test/9007727 | ||
Bezugsquelle: Das Verfahren ist im Open Test Archive des ZPID enthalten und steht unter der Creative Commons-Lizenz "Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen)" (CC BY-SA); E-Mail: testarchiv@leibniz-psychology.org; URL: https://www.testarchiv.eu/; Stand: 1.5.2023. Anmerkung: Das Verfahren wurde 2019 in das Testarchiv des ZPID aufgenommen Nachweis im Testarchiv: Ostapczuk, M., Joseph, R., Musch, J. & Dickers, J. (2019). DSI. Driver Skill Inventory - deutsche Version [Verfahrensdokumentation aus PSYNDEX Tests-Nr. 9007727 und Fragebogen]. In Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID) (Hrsg.), Elektronisches Testarchiv. Trier: ZPID. | ||
Adresse(n): o Prof. Dr. Jochen Musch, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Experimentelle Psychologie, Diagnostik und Differentielle Psychologie, Universitätsstraße 1, D-40225 Düsseldorf ; E-Mail: jochen.musch@uni-duesseldorf.de ; URL: https://www.psychologie.hhu.de/arbeitsgruppen/diagnostik-und-differentielle-psychologie/arbeitsgruppe/prof-dr-jochen-musch.html ; Stand: 23.11.2021 o Dr. Dr. rer. nat. Martin Ostapczuk, Funktionsoberarzt, St. Josef Krankenhaus GmbH Moers, Asberger Straße 4, D-47441 Moers ; E-Mail: martin.ostapczuk@st-josef-moers.de ; URL: https://www.st-josef-moers.de/team-orthopaedie-traumatologie ; Stand: 13.11.2021 o Janine Dickers (geb. Pufal), M.Sc., Freie Mitarbeiterin, Institut für Forensische Psychologie, Schloßstraße 357, D-45359 Essen ; E-Mail: janine.dickers@forensische-psychologie.com ; URL: http://www.forensische-psychologie.com/das-institut/ ; Stand: 8.11.2021 | ||
AbstractDiagnostische Zielsetzung:Die deutsche Version des Driver Skill Inventory (DSI; Ostapczuk, Joseph, Pufal, & Musch, 2017) ist ein Forschungsinstrument zur Erfassung des (risikobehafteten) Verhaltens von Autofahrern im Straßenverkehr. Es findet Einsatz in der Verkehrspsychologie und dient dabei zur subjektiven Stärken- und Schwächenanalyse (Ostapczuk, Pufal & Musch, 2010a).
------------------------------------------------------------Anmerkungen. St. 1 = Studie 1: Papier und Bleistift-Testung, n = 130 studentische Selbsturteile (M = 24.76 Jahre, SD = 8.27; 82% Frauen). St. 2 = Studie 2: Onlinetestung, n = 1 199 registrierte Nutzer eines Online-Panels (M = 42.17 Jahre, SD = 7.67; 49% Frauen). In Klammern sind Korrelationen nach Auspartialisierung der beiden DSDS-Dimensionen Impression Management und Self-deceptive Enhancement abgebildet. Validierungskonstrukte: 1 = DSDS Driver Impression Management, 2 = DSDS Driver Self-Deceptive Enhancement/Driver Self-Deception, 3 = Sensation Seeking-Neuheit, 4 = Sensation Seeking-Intensität, 5 = Typ A-Verhalten, 6 = NEO-Neurotizismus, 7 = NEO-Extraversion, 8 = NEO-Offenheit, 9 = NEO-Verträglichkeit, 10 = NEO-Gewissenhaftigkeit, 11 = Kristalline Intelligenz, 12 = Wöchentlich gefahrene Kilometer, 13 = Mittlere Geschwindigkeit auf Autobahnen, 14 = Bisherige Anzahl Unfälle an Kreuzungen, 15 = Bisherige Anzahl Strafzettel. Aus der Tabelle 1 wird ersichtlich, dass für die zwei DSI-Dimensionen Motor Skills und Safety Motive sowohl positive als auch negative Werte erzielt wurden, die für die konvergente und divergente Validität des Verfahrens sprechen. Zudem blieb die hohe konvergente Validität des DSI zu den Außenkriterien nach Eliminierung der DSDS-Werte weiterhin erhalten. Die Befunde zeigen, dass mithilfe der DSI-Faktoren Autofahrer hinsichtlich ihres Fahrverhaltens klassifiziert werden können (Pufal, 2010). Außerdem zeigt sich, dass die Urteile der Teilnehmer und die ihrer Angehörigen miteinander positiv korrelieren: r = .47 (Motor Skills) und r = .60 (Safety Motive) (Pufal, 2010, S. 98). Ostapczuk et al. (2010b) sowie Pufal (2010) berichten über den Nachweis der erwarteten Zweifaktorenstruktur. Es wurden explorative Faktorenanalysen mit anschließender obliquer Rotation durchgeführt. Lediglich die Items 29, 30, 31 und 32 konnten keinem Faktor eindeutig zugeordnet werden. Ostapczuk et al. (2017, S. 174) führten konfirmatorische Faktorenanalysen durch, welche die Zweifaktorenlösung nahelegten (ChiQuadrat(168) = 262.26, p < .01; RMSEA = .05; SRMR = .06; CFI = .92). Die prädiktive Validität konnte für beide DSI-Dimensionen nachgewiesen werden. Kriterien wie Verträglichkeit, Typ-A-Verhalten oder Extraversion können perzeptuell-motorische Fähigkeiten vorhersagen, während Geschwindigkeit auf der Autobahn oder Neurotizismus das Sicherheitsbedürfnis vorhersagen (Pufal, 2010, S. 52). Es konnten Geschlechtsunterschiede bei der Ausprägung des Faktors Safety Motive gefunden werden: Frauen erzielten signifikant höhere Werte in dieser Subskala (Pufal, 2010, S. 51). Der Mittelwerte bei den Männern lag bei M = 2.36 (SD = 0.54), während Frauen einen Mittelwert in Höhe von M = 2.70 (SD = 0.50) erreichten (Ostapczuk et al., 2017, S. 174). Normen: Es liegen keine Normen vor. Aus den Studien von Ostapczuk et al. (2017, S. 175, Table 1) liegen Mittelwerte und Standardabweichungen für beide Skalen vor, die in Tabelle 2 aufgeführt werden. Tabelle 2 Mittelwerte (M) und Standardabweichungen (SD) aus Studie 1 (n = 130, n = 84 Fremdurteile) und Studie 2 (n = 1 119) (modifiziert nach Ostapczuk, Joseph, Pufal & Musch, 2017, S. 175) ------------------------------------------------------------Anmerkungen. siehe auch Tabelle 1. SM = Safety Motive, MS = Motor Skills. | ||
Alle ItemsAnmerkung: Im Folgenden werden die Items des DSI vorgestellt.1. flüssiges Fahren 2. Verhalten in einer brenzligen Situation 3. Gefahren im Straßenverkehr wahrnehmen 4. hinter einem langsamen Auto herfahren, ohne dabei ungeduldig zu werden 5. in einer fremden Stadt fahren 6. die Verkehrsregeln befolgen 7. die Kontrolle über das Fahrzeug behalten, wenn es ins Schleudern kommt 8. Verkehrssituationen vorhersehen 9. vorsichtig fahren 10. wissen, wie man sich in einer bestimmten Verkehrssituation verhält 11. flüssiger Spurwechsel in dichtem Verkehr 12. schnelles Reagieren 13. sicher Entscheidungen treffen 14. auf andere Verkehrsteilnehmer Rücksicht nehmen 15. schnell fahren, falls nötig 16. in nervigen Situationen ruhig bleiben 17. das Fahrzeug beherrschen 18. Wettkämpfe im Verkehr vermeiden 19. ausreichenden Sicherheitsabstand zum Vorausfahrenden halten 20. die Geschwindigkeit an die Bedingungen anpassen 21. an einem steilen Berg anfahren 22. Überholen 23. auf mein Recht verzichten, falls nötig 24. Geschwindigkeitsbegrenzungen einhalten 25. unnötige Risiken vermeiden 26. gelassen die Fehler anderer tolerieren 27. Ampelsignale genau befolgen 28. rückwärts in eine enge Parklücke einparken 29. vor einer Fahrt die Strecke planen 30. bei einer eintönigen Fahrt mit Langeweile umgehen 31. Witterungs- und Verkehrsbedingungen vorhersehen 32. Fahren im stockenden Verkehr | ||
AltersbereicheDa das Fahrverhalten erfasst wird, kann das Verfahren bereits bei 17-jährigen Personen eingesetzt werden, die einen Führerschein besitzen (Pufal, 2010, S. 19). | ||
DurchführungszeitDie Dauer der Testung liegt bei ca. 5 Minuten (Pufal, 2010, S. 21). | ||
BewertungDas DSI wurde zur Identifizierung solcher Fahrer entwickelt, die einen riskanten Fahrstil und somit eine Gefahr für sich und andere im Straßenverkehr darstellen. Es eignet sich zur Prävention und kann zur Senkung von Verkehrsunfällen beitragen. Die beiden Dimensionen Sicherheitsbedürfnis und perzeptuell-motorische Fähigkeiten konnten faktorenanalytisch bestätigt werden. Die interne Konsistenz lag im hohen Bereich (Cronbachs Alpha = .82-.88). Zur Einschätzung der sozialen Erwünschtheit sollte stets der Fragebogen DSDS miterhoben werden. Auch die Urteile von Angehörigen können zur Einschätzung der Richtigkeit der Antworten herangezogen werden. Laut Pufal (2010) neigen die Befragten eher zu verzerrten Antworten. Selbst- und Fremdeinschätzungen korrelierten in befriedigender Höhe.Insgesamt erweist sich das DSI als ein reliables und valides Instrument, welches durch seine Kürze ökonomisch in der Durchführung und Auswertung ist und dadurch auch auf die Akzeptanz der Teilnehmer stoßen sowie sich - ähnlich wie das englische Original - sicherlich in der Forschung bewähren wird. | ||
Literatur
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Originalfassung/Anderssprachige Fassungen
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Gülay Karadere (21.01.2019) | ||
APA-Schlagworte/PSYNDEX Terms: | Classical Test Theory; Questionnaires; Rating Scales; Personality Measures; Driving Behavior; Highway Safety; Motor Skills; Accident Prevention; Aggressive Driving Behavior Klassische Testtheorie; Fragebögen; Rating-Skalen; Persönlichkeitstests; Fahrverhalten; Verkehrssicherheit (Straßenverkehr); Motorische Fertigkeiten; Unfallverhütung; Aggressives Fahrverhalten | |
weitere Schlagworte: | 1995 (DSI, englisches Original); 2010 (DSI, deutsche Adaptation); 2019 (Open Test Archive); Open Access; Verkehrstauglichkeit; Fahreignungsdiagnostik; Verkehrspsychologie; ab 17 Jahre; Dimensionen: 1 Perzeptuell-motorische Fähigkeiten/Motor Skills, 2 Sicherheitsbedürfnis/Safety Motive; Normierungs-/Untersuchungsjahr: 2010; Stichprobe(n): 130+84; 1199 | |
Klassifikation: | Persönlichkeitstests; Persönlichkeitseigenschaften und Persönlichkeitsprozesse; Verkehr Tests für verkehrspsychologische Einstellungen; Verfahren zur Fahreignungsdiagnostik 7.6.8; 4.8 | |
Anwendungstyp: | Individual Diagnosis, Selection | |
Art der Publikation: | Test; Electronic Resources (90; 94) | |
Sprache: | German | |
Übersetzungen: | English | |
Land: | United States | |
Publikationsjahr: | 2017 | |
Änderungsdatum: | 201902 | |
info@leibniz-psychology.org | © 1996-2023 ZPID |